Wanderunfälle

Vom Berg ins Spital: Jedes Jahr 10.000 Verletzte

Gesund
07.08.2018 06:00

Im August passieren die meisten Unfälle in den Bergen.  Nach dem Motto „Wandern kann doch nicht so schwer sein“, mutet sich so mancher zu viel zu. Abseits gekennzeichneter Wege ereignet sich ein Großteil der Vorfälle. Erschöpfung und Überforderung sind die häufigsten Ursachen. 

41 Prozent der Österreicher über fünf Jahren schnüren regelmäßig ihre Wanderschuhe. Sieben Prozent sind abseits befestigter Pfade unterwegs. Etwa neuen von zehn Unfallopfern verletzen sich bei Stürzen - meist durch Ausrutschen bzw. Stolpern auf nassem oder losem Untergrund. Die körperliche Belastung wird oft unterschätzt. „Nur selten ist heutzutage mangelhafte Ausrüstung die Ursache, meist sind es ganz banale Gründe wie Übermüdung, Erschöpfung und Überforderung, die zu Unfällen führen“, erklärt Dipl.-Ing. Christian Kräutler, Leiter des Bereichs Haushalts-, Freizeit- und Sportsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

Knochenbrüche kommen mit 61 Prozent am häufigsten vor, gefolgt von Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Wandern tut zwar Körper und Seele gut, doch müssen sich sowohl Einsteiger als auch Routinierte entsprechend darauf vorbereiten.  Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht sind die Basis für ein gelungenes Freizeitvergnügen. So hatte lediglich knapp ein Drittel aller Befragten laut einer Erhebung des KFV unter Wanderern und Bergsteigern im Vorfeld der Tour aktiv Kondition aufgebaut. Nur 23 Prozent hatten Pausen geplant. 70 Prozent  gaben an, keine Informationen über Streckenverlauf und geplante Rückkehr bei einer Vertrauensperson hinterlassen zu haben. Außerdem sollten neben einem Handy (Alpin-Notruf 140, oft gibt es aber keinen Empfang. In diesem Fall Handy aus- und wieder einschalten und statt dem PIN-Code die Nummer des Euro-Notrufs,112, eingeben) auch immer eine Trillerpfeife und ein optisches Signalmittel mitgenommen werden.

Dipl.-Ing. Kräutler rät außerdem: Vor jeder Bergtour Verfassung und Erfahrung aller Teilnehmer, insbesondere jene von Kindern, realistisch einschätzen. Möglichst viele Informationen über die geplante Strecke sammeln, Wetterprognose beachten. Möglichst nicht alleine aufbrechen. Beim Abstieg auf kleine, kontrollierte Schritte achten.

Karin Rohrer-Schausberger, Kronen Zeitung

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