Warnt vor „Märtyrern“

Johnson übt Kritik an Vollverschleierungsverbot

Ausland
06.08.2018 12:32

Nach seinem Rücktritt als britischer Außenminister frönt Boris Johnson nun seiner zweiten Leidenschaft - dem Journalismus. In seinem jüngsten Leitartikel für den „Telegraph“ widmet sich der 54-jährige Koservative dem Thema Ganzkörperverschleierung. Anlass ist das seit Anfang August geltende Verbot in Dänemark. Angesichts der liberalen Gesellschaft dort sei er überrascht gewesen, dass das skandinavische Land wie auch andere europäische Staaten - darunter auch Österreich - ein solches Gesetz verabschiedet hätten, schreibt Johnson. Der EU-kritische Publizist übt Kritik an dem Verbot und warnt davor, radikale Kräfte damit weiter zu stärken.

Johnson betont in dem Artikel, auch er sei der Meinung, dass durch die Burka Frauen „unterdrückt“ würden. Allerdings, so der konservative Politiker weiter, sei er gegen „ein totales Verbot, weil es unvermeidlich - richtig oder falsch - so ausgelegt wird, als ob es etwas über den Islam sagen wollte“. Dabei spiele man „in die Hände derer, die den sogenannten Kampf der Kulturen politisieren oder dramatisieren wollen“, fügt Johnson hinzu. Man würde auch riskieren, „Menschen zu Märtyrern zu machen“.

„Totales Verbot könnte Widerstand stärken“
Zudem bestehe die Gefahr einer „allgemeinen Bekämpfung jeglicher öffentlicher Symbole der Religionszugehörigkeit“. Ein totales Verbot könnte auch einfach nur den „Widerstand stärken“ und sei auf jeden Fall „nicht die Antwort“.

Johnson hatte erst im Juli sein Amt als Außenminister wegen des Brexit-Kurses von Premierministerin Theresa May zurückgelegt. Eine Woche später gab der konservative „Telegraph“ bekannt, der frühere Journalist sei zurück und würde nun wieder Leitartikel verfassen. In früheren Beiträgen für die Zeitung pflegte Johnson heftige Kritik an der EU.

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