An der Rhone

Zu heiß: Frankreich muss Reaktoren herunterfahren

Ausland
05.08.2018 13:47

Wegen der anhaltenden Hitzewelle hat der staatliche französische Energiekonzern EDF zwei Atomreaktoren heruntergefahren. Die Maßnahmen betreffen die Reaktoren 1 des Kraftwerks Saint-Alban und 2 des Kraftwerks Bugey an der Rhone im Osten des Landes. Das Atomkraftwerk in Fessenheim am Oberrhein musste aus demselben Grund seine Leistung drosseln.

Hintergrund sind Bemühungen, die Wassertemperatur in den extrem aufgeheizten Gewässern nicht weiter steigen zu lassen. Daher muss die Einleitung von erwärmtem Kühlwasser reduziert werden, was Auswirkungen auf den Betrieb der Reaktoren hat. In Deutschland drosselten Atomkraftwerke deshalb ebenfalls schon ihre Leistung.

EDF zufolge war der Reaktor 1 am Kraftwerkstandort Saint-Alban schon am Donnerstag abgeschaltet worden, am Freitagmittag wurde dies erneut nötig. Bugey 2 wurde im Laufe des Freitagnachmittags abgeschaltet. Zudem mussten auch die Reaktoren Saint-Alban 2 und Bugey 3 wegen der Hitzeprobleme demnach ihre Leistung drosseln.

Wird es heißer, muss weiter gedrosselt werden
In dem umstrittenen AKW Fessenheim an der Grenze zu Deutschland senkte der Betreiber die Leistung erstmals in der Nacht auf Freitag ab. Bei weiter steigenden Temperaturen sei auch eine neuerliche Absenkung des Leistungsniveaus nicht ausgeschlossen, teilte EDF weiter mit.

Deutschland drängt seit langem auf die Schließung von Fessenheim. Das älteste französische Atomkraftwerk gilt als unsicher. Die Abschaltung wurde aber wegen Verzögerungen beim Bau eines neuen Atomreaktors im nordfranzösischen Flamanville wiederholt verschoben. Es soll die Stromproduktion in Fessenheim ablösen. Während Deutschland nach dem Reaktorunfall von Fukushima im Jahr 2011 den Ausstieg aus der Atomkraft verkündet hat, hält das benachbarte Frankreich weiterhin daran fest, einen Großteil seines Strombedarfs mit Atomkraft zu decken.

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