Aufregung um Verkehr

Drei Todesopfer nach Bootsunglücken in Venedig

Ausland
05.08.2018 12:00

Todesdramen in Venedig: Bei zwei Bootsunglücken sind am Samstag innerhalb weniger Stunden drei Menschen ums Leben gekommen. Nach den Unfällen herrscht große Aufregung über das starke Verkehrsaufkommen in der Lagune. Wegen Liberalisierungsmaßnahmen im öffentlichen Verkehrssystem sei die Zahl der Boote in den vergangenen Jahren stark gestiegen. „Venedig ist wie Bangkok“, klagten einige Bewohner der Stadt.

Beim ersten Unfall stießen in der Lagune in der Nähe des Lido ein Fischerboot und ein Motorboot zusammen. Zwei Menschen starben, vier wurden bei dem Unfall in der Nacht auf Samstag verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Bei dem zweiten Vorfall starb ein Mann aus der Region. Vier Menschen wurden verletzt. Womöglich war das Schiff wegen Wellengangs umgekippt.

„Canal Grande ist ärger als eine Autobahn“
Todesfälle seien zwar selten, doch immer wieder kommt es in der Lagune zu Verletzungen nach Zusammenstößen zwischen Motorbooten. Starker Verkehr und hohe Geschwindigkeit seien die beiden Hauptprobleme, berichteten die Behörden des Hafens Venedig. Circa 70.000 Boote sind in Venedig registriert, die Zahl nimmt konstant zu. „Der Canal Grande ist ärger als eine Autobahn geworden“, kommentierten lokale Medien.

Bootsbesitzer würden Geschwindigkeitslimits nicht respektieren
Unter dem „Ponte degli Scalzi“, einer der vier Brücken über dem Canal Grande, verkehren 300 Wasserfahrzeuge pro Stunde, vor allem Vaporetti, Taxi-Motorboote und andere Boote. Zudem mangle es vielen Bootsbesitzern an nautischen Kenntnissen. Starke Motorboote würden von Jugendlichen geführt, die auf die Geschwindigkeit nicht achten. Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, forderte mehr Polizeieinsatz. „Es muss strengere Kontrollen geben“, sagte er.

Gondolieri klagen über Motorbootverkehr
Vor allem die Gondolieri von Venedig beschweren sich wegen des zunehmenden Motorbootverkehrs, der ihre Arbeitsbedingungen deutlich erschwert. Die von immer schnelleren Booten verursachten Wellen brächten die Passagiere der Gondeln in Gefahr, die nur 14 Prozent der Boote ausmachen, die auf dem Canal Grande kreuzen.

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