„Drohnen-Anschlag“

Explosion während Parade für Venezuelas Präsident

Ausland
05.08.2018 08:17

Venezuelas Machthaber Nicolas Maduro hat am Samstag einen mutmaßlichen Anschlag während einer Militärparade in Caracas unversehrt überstanden - siehe Video oben. Sieben Soldaten seien verletzt worden, teilte ein Regierungssprecher mit. Bei der Übertragung im Staatsfernsehen war zuvor eine Explosion während der Rede Maduros vor Tausenden Soldaten zu hören gewesen. Maduro verdächtigt seinen kolumbianischen Amtskollegen Juan Manuel Santos hinter dem Attentat zu stecken. Eine bisher unbekannte Gruppe bekannte sich zu der Tat.

Maduro sprach gerade über Wirtschaftsthemen, als in der TV-Übertragung zunächst der Ton ausfiel. Der Präsident und andere Personen auf dem Podium schauten nach oben und sahen erschrocken aus. Die Kamera schwenkte auf Soldaten, die anfingen zu laufen, bevor auch kein Bild mehr zu sehen war.

Fernsehbilder zeigten auch Zuschauer, die in Panik wegliefen, ehe die Übertragung abgebrochen wurde. Der Präsident unterbrach daraufhin seine Rede. „Das war einen Anschlag gegen die Person des Präsidenten Nicolas Maduro“, sagte später Rodríguez im staatlichen Rundfunksender VTV. Der Präsident sei aber unverletzt geblieben und arbeite nun weiter.

Nach den ersten Erkenntnissen seien bei dem Anschlag Drohnen eingesetzt worden, fügte er hinzu. Das Attentat habe sich zum Abschluss der Militärparade ereignet. Nach Medienberichten seien die Drohnen mit Sprengstoff gefüllt gewesen.

Maduro verdächtigt Kolumbien
„Es war ein Anschlag um mich zu töten, heute haben sie versucht mich umzubringen“, sagte Maduro kurze Zeit nach dem Zwischenfall im Staatsfernsehen. Er habe „keinen Zweifel“, dass der kolumbianische Präsident Santos dahinter stecke. Die „Geldgeber“ des „Attentats“ säßen in den USA. Mehrere Verdächtige seien festgenommen worden. Maduro beschuldigt regelmäßig die Opposition des Landes oder die USA, einen Staatsstreich gegen ihn zu planen.

Bekennerschreiben im Internet
Kurz nach dem Vorfall tauchte im Internet ein Bekennerschreiben von einer bisher unbekannten Gruppe auf, die sich als „Nationale Bewegung der Flanell-Soldaten“ (Movimiento Nacional Soldados de Franelas) bezeichnete. Die Verfasser schrieben, es verstoße gegen die „militärische Ehre“, eine Regierung zu unterstützen, die „die Verfassung vergessen und aus dem Staatsdienst einen obszönen Weg zur Selbstbereicherung gemacht hat“. In dem Schreiben wird zudem beklagt, „dass die Bevölkerung Hunger leidet, dass die Kranken keine Medizin haben, dass die Währung keinen Wert hat, dass das Bildungssystem keine Bildung vermittelt, sondern nur den Kommunismus indoktriniert“.

Land leidet unter Hyperinflation
Venezuela leidet seit Langem unter einer schweren politischen und humanitären Krise. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt leidet unter Hyperinflation, Hunderttausende Venezolaner sind in den vergangenen Monaten vor Elend und Unterdrückung in die Nachbarstaaten geflohen. Maduro wird das Errichten einer Diktatur vorgeworfen.

Der Sozialist Maduro ließ sich erst im Mai für eine weitere fünfjährige Amtszeit im Amt bestätigen. Die Wahlen wurden von der Europäischen Union und anderen Staaten nicht anerkannt.

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