Abschlussbericht

Vegas-Massaker: Motiv des Schützen bleibt offen

Ausland
04.08.2018 11:38

Vor zehn Monaten hat er 58 Menschen in Las Vegas erschossen. Jetzt liegt der Abschlussbericht rund um das von Stephen Paddock angerichtete Massaker der Polizei vor: Demnach bleibt das Motiv des 64-jährigen Todesschützen ein Rätsel.

Es gebe keine Erklärung dafür, warum der als unauffällig beschriebene wohlhabende Buchhalter das schlimmste Blutbad der jüngeren US-Geschichte angerichtet habe, erklärten die Ermittler. Allerdings gebe es Hinweise auf eine psychische Störung.

Paddock hatte am 1. Oktober 2017 aus seiner Suite im 32. Stock des Hotels „Mandalay Bay“ mit automatischen Waffen auf arg- und wehrlose Besucher eines Freiluft-Konzerts geschossen. 58 Menschen wurden getötet, mehr als 800 weitere verletzt. Insgesamt feuerte Paddock mehr als 1000 Schüsse ab. Anschließend erschoss er sich selbst, als Polizisten seine Suite stürmten.

Paddock war Einzeltäter
Dem Abschlussbericht zufolge handelte Paddock als Einzeltäter. Es gebe keinerlei Hinweis auf eine politische Radikalisierung des Täters. „Wir konnten die Fragen nach dem wer, was, wann, wo und wie beantworten“, sagte Sheriff Joe Lombardo bei der Vorstellung des Abschlussberichts. „Was wir nicht endgültig beantworten konnten ist die Frage, warum Stephen Paddock diese Tat verübt hat.“

Der IS hatte das Massaker für sich reklamiert, die Ermittler wiesen diese Behauptung jedoch zurück. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass der Täter „irgendeine Hassgruppe oder irgendeine in- oder ausländische Terrororganisation unterstützte oder ihr folgte“, heißt es im Abschlussbericht.

Todesschütze vermutlich bipolar
Nach Aussage seines Arztes habe Paddock zwar an einer seelischen Störung gelitten, jedoch keine Verhaltensauffälligkeiten gezeigt. Dem Mediziner zufolge habe der 64-Jährige möglicherweise an einer bipolaren Störung gelitten, eine entsprechende Behandlung jedoch abgelehnt. Ein psychologisches Profil des Täters wollen Spezialisten der Bundespolizei FBI in den kommenden Monaten vorlegen.

Bekannte schilderten Paddock dem Bericht zufolge als Narzissten. Demnach habe er das Gefühl gebraucht, wichtig zu sein, und Beziehungen zu anderen Menschen ausschließlich danach bewertet, welchen Vorteil er daraus ziehen konnte.

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