Ausbau trotz Sparkurs

In Salzburg sind 22 neue Arztstellen geplant

Salzburg
03.08.2018 12:00

Jetzt liegt in Salzburg der regionale Gesundheitsplan für die Versorgung außerhalb der Spitäler am Tisch: 22 zusätzliche Ärztestellen mit Kassenvertrag sind geplant, fünf Primärversorgungs-Zentren. Salzburg will das trotz Sparkurs im Bund durchsetzen.

Der Haus- oder Facharzt, der in seiner Ordination auf sich alleine gestellt ist, wird künftig zum Auslaufmodell. Neue Wege der Zusammenarbeit sind gefragt: Die GKK bietet in Salzburg Gruppen- oder Jobsharingpraxen an.

Das soll auch den verstärkten Zulauf zu teuren Wahlärzten bremsen: „Wir haben in diesem Bereich vor allem viele Frauen, die nur ein paar Stunden pro Woche offen haben“, so Kassen-Obmann Andreas Huss. Neue Modelle sollen auch für sie einen Kassenvertrag attraktiv machen.Alles über Ausbau-Pläne bis 2025Gestärkt werden soll vor allem die Allgemeinmedizin. 15 Kassen-Stellen sind in fünf neuen „Primärversorgungszentren“ vorgesehen. Die Ärztekammer appelliert, auch die etablierten Mediziner der Regionen einzubinden und warnt vor Parallel-Strukturen.

Neue Facharzt-Stellen werden ebenso geschaffen: 1 Augenarzt, 2 Internisten, jeweils 1 Kinderarzt und 1 Kinderpsychiater, 1 Neurologe und 1,5 Stellen für Psychiatrie kommen.

Der „Fahrplan der medizinischen Zukunft“ basiert auf rund 7,3 Millionen Datensätzen. Im Jahr 2016 gab es in Salzburg 5,55 Millionen ambulante Arztkontakte. Daraus ersichtlich ist, dass im Schnitt jeder Salzburger 10,4 Mal ärztlichen Rat außerhalb der Spitäler suchte.

Mit 62,1 Prozent vertraut die überwiegende Mehrheit ihrem Hausarzt.

Die Gruppe der 75plus-Patienten wird in Zukunft am stärksten zunehmen. Sie geht im Durchschnitt fast 20 Mal zum Arzt.

Im Bundesländer-Vergleich schneidet Salzburg jetzt schon gut ab: „Wir haben nach Wien die zweitgrößte Dichte bei der Facharztversorgung“, informiert GKK-Obmann Huss. Er will aber trotzdem rechtzeitig reagieren.

Die geplanten Ärztestellen bedeuten Kosten in Millionenhöhe: Ein zusätzlicher Vertrag heißt rund 300.000 Euro Mehrkosten im Jahr. Derzeit steigt die Bundesregierung bei den Kassen aber auf die Kosten-Bremse. Maßnahmen dürfen Mehrkosten von 3,7 Prozent nicht überschreiten.Gesetzes-Lage ist undurchsichtigObmann Huss ortet ein Chaos in der Gesetzeslage: „Wir haben ein Schreiben vom Ministerium bekommen, wo das Gesetz wieder anders interpretiert wird. Dort heißt es, dass es insgesamt zu sehen ist, man also intern umschichten könnte.“ Dieses Gesetz bremst den Ausbau, andere wie das Gesundheitsreformgesetz verordnet ihn aber wieder

Auch Landesvize Christian Stöckl hat seine Unterstützung bei Verhandlungen mit Wien zugesagt.

Geprüft werden soll auch noch, ob Leistungen vom Spital in die Ordinationen übersiedeln könnten. Dauer-Patient: Die Notaufnahme, wo viele Patienten beim Hausarzt besser aufgehoben wären. Verhandelt wurde zum Beispiel auch um eine Spezialbehandlung der Augen, die jetzt in den Spitälern bleibt, aber von der Krankenkasse bezahlt wird.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele