Bademeisterin erzählt:

„Ich hab´für das Leben des Buben gebetet!“

Oberösterreich
02.08.2018 06:00

„Ich hab zum lieben Gott gebetet, dass der Kleine überlebt“ - unter Tränen schildert die Linzer Bademeisterin Merisja Sulejmanovic (58), wie sie einem vierjährigen Buben im Kinderfreibad Afritschweg das Leben rettete - wir berichteten. Sulejmanovic reanimierte das Kind: „Ich bin so froh gewesen, als er wieder zu atmen begonnen hat. Ich hab’ angefangen zu weinen.“ Der Bub liegt noch in der Kinderklinik auf Intensiv.

„Krone“: Gratuliere, Sie sind eine echte Heldin! Wie haben Sie das Unglück bemerkt?
Merisja Sulejmanovic: Ich hab gesehen, dass der Bub alleine und ohne Schwimmhilfe beim Becken herumläuft und hab die Mutter ermahnt. Sie hat ein Baby, ist unter den Bäumen im Schatten gesessen.

„Krone“: Das hat nichts genutzt.
Sulejmanovic: Ich muss dreimal am Tag den Chlor- und den PH-Wert vom Wasser messen. Als ich aus dem Büro rausgekommen ist, treibt der Bub am Beckenrand im Wassre. ich hab’ ihn rausgeholt. Er hat nicht mehr geatmet, war total weg. Ich hab’ 30 mal Herzmassage gemacht, Mund beatmet, weiter Herzmassage. Dann sind Wasser und Essensreste aus Mund und Nase gelaufen. Wir haben dafür ein eigenes Set aus Plastik, aber es war keine Zeit. Ich hab’ weiter und weiter und weiter gemacht. bis sich auf einmal sein Bauch wieder gehoben hat. Dann waren auch schon Rettung und Polizei da, wirklich superschnell.

„Krone“: Der syrische Bub ist wieder zu Bewusstsein gekommen.
Sulejmanovic: Als ich gehört hab’, er lebt, hab’ ich zu zittern angefangen und zu weinen. Er ist so ein hübsches Kind, mit schönen schwarzen Augen.

„Krone“: Konnten Sie nach dieser Aufregung abends überhaupt einschlafen?
Sulejmanovic: Anfangs nicht. ich hab Baldriantropfen genommen, dann ging es. Und ich hab zum lieben Gott gebetet, dass er macht, das alles gut geht mit dem Kleinen. ich hab’ selber zwei große Kinder und zwei Enkerl.

„Krone“: Wie lange sind Sie eigentlich schon Bademeisterin?
Sulejmanovic: Erst seit 22. Mai, es ist meine erste Saison.

Interview: Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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