Dutzende Verletzte

Zugunglück: Lokführer spricht von „Blackout“

Österreich
31.07.2018 13:57

Er habe ein „Blackout“ gehabt, so die Erklärung jenes Lokführers, dessen Garnitur der Mariazellerbahn Ende Juni in Niederösterreich aufgrund überhöhter Geschwindigkeit in einer Kurve entgleiste. Insgesamt 34 teils schwer Verletzte gab es damals zu beklagen, es entstand ein Schaden im zweistelligen Millionenbereich. Hinweise auf einen möglichen technischen Defekt liegen bislang nicht vor.

Zum Zugunfall kam es am 26. Juni bei Völlerndorf in der Gemeinde Gerersdorf im Bezirk St.Pölten-Land. Drei Passagiere wurden schwer, 31 weitere leicht verletzt. Bereits Stunden nach dem Unfall hatten die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft und die Polizei erklärt, dass der Zug aufgrund von erhöhter Geschwindigkeit in der Kurve entgleist war.

Statt der erlaubten 35 km/h war die Garnitur deutlich schneller unterwegs, die hintere Garnitur fuhr im Zuge des Unfalls auf die vordere auf. Beide wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Bis zum 2. Juli blieb die Strecke wegen Aufräum- und Reparaturarbeiten gesperrt, Passagiere mussten auf einen Schienenersatzverkehr ausweichen.

Gutachten noch ausständig
Im Zuge der Befragung erklärte der Lokführer vor einigen Tagen, keine Erinnerung an die Momente vor dem Unfall zu haben. „Aufgrund dieser Angaben wird ein psychiatrisch-neurologisches Sachverständigengutachten eingeholt“, berichtete der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Karl Wurzer. Auch sprach der Mann, gegen den wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gemeingefährdung ermittelt wird, von einem „Blackout“ sowie von „Handlungsunfähigkeit“.

Die Ermittlungen laufen auch weiterhin. Ausständig sei noch ein technisches Gutachten, das noch nicht in schriftlicher Form vorliegt, hieß es.

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