Aktuelles Doppelalbum

Vanessa Mai gibt dem Schlager neue Farben

Musik
01.08.2018 07:00

Ihren großen Hit produzierte sie mit Dieter Bohlen. Nun macht Schlagersängerin Vanessa Mai ihr eigenes Ding. Sie mischt für ihr neues Doppelalbum, das diese Woche erscheint, Schlager mit Pop, Rap und Electro-Beats. Kämpfen muss die Schwäbin unterdessen noch immer mit den Folgen eines Unfalls.

(Bild: kmm)

Vor fünf Jahren brachte Vanessa Mai ihre erste Single auf den Markt, damals noch mit der Band Wolkenfrei. Die Band gibt es nicht mehr, inzwischen ist Mai als Solokünstlerin erfolgreich. Sie hat sich eingesungen in den deutschen Musikmarkt. Mit „Ich sterb für dich“ stürmte sie 2016 die Charts. Damals produzierte sie mit Bohlen. Nun geht Mai eigene Wege. Diesen Freitag erscheint ihr fünftes Album: „Schlager“ ist das Bekenntnis der 26-Jährigen zu ihrem musikalischen Genre. Und gleichzeitig der Versuch, Grenzen auszuloten.

Keine Einengung
„Ich bin sehr nervös und gespannt, wie das neue Album ankommt“, sagt Mai, die in Backnang bei Stuttgart lebt, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Schon als Kind habe sie den Wunsch gehabt, Schlagersängerin zu werden. Mit dem Lied „Mein Herz schlägt Schlager“ hat sie 2015 ihre Leidenschaft besungen. Mit ihrem letzten Album „Regenbogen“ landete die Schwäbin auf Platz eins der deutschen Charts. Doch eingeengt werden auf klassischen deutschen Schlager mag Mai nicht.

„Nirgendwo anders gibt es in den Köpfen so tiefe Gräben zwischen den Musikrichtungen wie in Deutschland“, sagt sie. „Das gefällt mir nicht. Ich möchte nicht auf eines verzichten müssen, um etwas anderes zu probieren.“ Das sei keine Absage an den Schlager. „Es ist vielmehr der Versuch, mich zu öffnen und unterschiedliche Musikrichtungen miteinander zu verbinden.“ Das neue Album soll dies zeigen. Die daraus ausgekoppelte Single ist ein erster Beleg dafür. „Wir 2 immer 1“ ist ein Duett von Mai und dem Rapper Olexesh (30). Das Lied mischt Rap mit Schlager - und stößt nicht bei allen auf Gegenliebe. „Das Lied ist umstritten und wird kontrovers diskutiert“, sagt Mai. Doch die Zusammenarbeit mit dem Rapper habe Spaß gemacht, musikalisch passe es. „Schluss mit dem Schubladendenken“, fordert sie. Wer sich nur von Vorurteilen leiten lasse, stehe sich selbst im Weg.

Fließende Grenzen
So experimentiert Mai, Schwiegertochter von Andrea Berg („Tausendmal belogen“), mit unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen. Sie nimmt Pop, Rap und Electro-Pop in ihre Lieder auf, unterlegt sie mit einem elektronischen Soundbett und versieht sie mit modernen Rhythmen. Mit dem in den USA lebenden Musikproduzenten und Komponisten Lukas Loules (45) hat sie Teile des neuen Albums in Los Angeles aufgenommen. „Das, was ich mache, ist da drüben Pop“, sagt Mai: „Hier ist es Schlager.“ Dies zeige, dass Grenzen fließend seien. „Schlager“ ist ein Doppelalbum. Der erste Teil besteht aus zwölf neuen Liedern. Hinzu, im zweiten Teil, kommen zwölf bekannte Songs. Mai hat sie neu eingesungen und frisch produziert - und modernisiert.

Ihrer bisherigen Linie bleibt Mai trotz der musikalischen Experimente mit ihrem nunmehr fünften Album weitgehend treu: Sie macht modernen, eingängigen Schlager. Sie setzt auf Wohlfühlmusik mit Emotion, wie zum Beispiel der neue Feel-Good-Titel „Mein Sommer“ zeigt, der das Zeug für die Hitparaden hat. Es ist Musik, die mehrere Generationen ansprechen und gute Laune erzeugen soll - die für Kritiker jedoch wenig Tiefgang hat und naturgemäß nicht jedermann Geschmack trifft. Auf die Resonanz der Fans warte sie neugierig, sagt Mai. Und plant ihre neue Tour, die im Oktober nächsten Jahres startet. Nach Angaben der Organisatoren sind bis Jahresende 2019 rund 20 Konzerte geplant.

Am Traum arbeiten
Arbeiten muss sie noch immer an den Folgen eines Unfalls. Im April hatte sich Mai, die bekannt ist für ihre gewagten Tanz-Performances, bei Bühnenproben in Rostock kurz vor dem Auftritt schwer am Rücken verletzt. „Ich muss da wirklich noch damit kämpfen“, sagt sie. Permanente Schmerzen und medizinische Behandlungen seien die Konsequenzen des Unfalls. Sie verbuche ihn als lehrreiche Erfahrung, dass sie auf sich und ihre Gesundheit stets aufpassen müssen. Ihren Willen und ihr Engagement habe der Vorfall nicht gebremst, versichert die Musikerin: „Ich bin eine der ganz wenigen Menschen, die ihren Traum leben dürfen.“ Dafür wolle sie weiter arbeiten.

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