„Viel Feind, viel Ehr“

Italiens Salvini empört mit einem Mussolini-Zitat

Ausland
30.07.2018 06:58

In Italien hat der rechtspopulistische Innenminister Matteo Salvini mit neuen Äußerungen Empörung ausgelöst. Am Sonntag schrieb der Vizeregierungschef auf Twitter über seine Kritiker „Tanti nemici, tanto onore“, was so viel heißt wie „Viel Feind, viel Ehr“. Oppositionspolitiker erinnerten daran, dass sich Salvini damit beim faschistischen Diktator Benito Mussolini (1883-1945) bedient habe.

„Wer auf die Verfassung geschworen hat, die aus dem Kampf gegen den Faschismus geboren ist, darf sich nicht erlauben, Mussolini zu würdigen“, erklärte der Präsident der Sozialdemokraten, Matteo Orfini. Salvini solle sich entschuldigen oder den Ministerposten räumen.

„Klares Signal an die extreme Rechte“
Das Zitat fiel ausgerechnet mit Mussolinis Geburtstag am 29. Juli zusammen. „Molti nemici, tanto onore“ steht zum Beispiel auf den Böden der faschistischen Bauten des Foro Italico in Rom - wo auch „Duce Duce“ eingelassen ist. Salvini wolle mit dem Zitat aus der „Propaganda-Rhetorik Mussolinis“ ein „klares Signal an die extreme Rechte senden“, erklärte der Fraktionschef der Linkspartei Liberi e Uguali, Federico Fornaro. Mussolini wird in Italien vielerorts noch offen verehrt. Zuvor hatte der Chef der rechtsextremen Lega Rassismus als eine „Erfindung der Linken“ bezeichnet - der „einzige wahre Alarm“ in Italien seien die Straftaten, die Migranten begehen würden.

Unerwünscht auf Mallorca, erwünscht in Wels
Wegen seiner fremdenfeindlichen Politik hat der Inselrat der spanischen Insel Mallorca Salvini kürzlich zur „unerwünschten Person“ erklärt. Salvini nahm den Beschluss ziemlich gelassen hin: „Ich bin auf Mallorca nicht willkommen? Ich pfeife darauf. Ich urlaube in Italien.“ Doch auch ein Urlaub in Wels wurde ihm angeboten - von der FPÖ Oberösterreich.

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