Galerie Trapp:

Fahrt in den Abgrund

Salzburg
30.07.2018 07:17

Psychohorror und Idylle: Stefan Zsaitsits und Alois Mosbacher

Ein kalter Schauer kann einem beim Anblick von Stefan Zsaitsits Werken schon über den Rücken laufen. Der niederösterreichische Künstler widmet sich in seinen Zeichnungen nämlich nicht „normalen“ Porträts, vielmehr ist seinen meist kindlichen Protagonisten der blanke Psychohorror ins Gesicht geschrieben.

Ihr vor Schrecken gezeichnetes Antlitz löst beim Betrachter Entsetzen und Verstörung, gleichzeitig aber auch Faszination aus.

Er lässt z.B. einen kleinen Jungen gerüstet mit Taucherbrille und Schnorchel nicht ins kalte Wasser, sondern in ein weißes Spitzendeckchen, das einen Tisch ziert, ab- und so in seine Erinnerungen an behütete Stunden eintauchen. Auf einem anderen Bild sperrt er gleich eine ganze Familie im Bauch eines Wildschweins ein, oder ist es doch eine schützende Hülle auf der Irrfahrt durch ihre eigenen Abgründe

„In meiner neuen Serie geht es um traumartige Zustände. Ich versuche für das Unbewusste, das auf das Bewusste trifft Bilder zu finden. Dass ich dabei einen Faible für die dunklen Seiten des Lebens, das Abgründige auslebe, kann ich nicht bestreiten. Es ist aber auch ein spannendes und unerschöpfliches Thema“, beschreibt Zsaitsits seine Grafiken in der Galerie Trapp, wo er bis Ende August zu seinen „Nachtfahrten“ einlädt.

Wer sich nicht einzusteigen traut, kann sich zwischen Knospen, Blüten und Rosen in Alois Mosbachers Garten niederlassen. „Ich brauche das Figurative, es ist wie eine zusätzliche Farbe“, so Mosbacher, der schon in den 1980ern als „Neuer Wilder“, die totgesagte Malerei mit ihrem erzählerischen Reichtum wieder aufleben ließ.

Der Bildrahmen bzw. Hintergrund weist aber durchaus surreale Elemente auf. So schlägt seine Rose keine Wurzeln, sondern sprießt aus dem Bodenlosen, und auch das Hirschgeweih scheint in seinem Garten zu schweben und keinen Haupt zu entwachsen.

Tina Laske
Tina Laske
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