Auch Markt attackiert

IS-Anschlagsserie in Südsyrien: Mehr als 220 Tote

Ausland
25.07.2018 14:45

Eine Reihe von Selbstmordanschlägen hat am Mittwoch die südsyrische Stadt Suwaida und umliegende Dörfer in der gleichnamige Provinz erschüttert, als sich mindestens vier Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer (IS) Staat in die Luft sprengten. Bei den Attentaten wurden laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 220 Menschen getötet. Unter den Toten seien mindestens 89 Zivilisten, knapp 100 regierungstreue Kämpfer und 38 IS-Kämpfer. Weiters habe es über 200 Verletzte gegeben. Die IS wird für die Anschläge verantwortlich gemacht.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, die IS-Kämpfer hätten versucht, die Stadt anzugreifen. Ein Attentäter habe sich an einem Markt in die Luft gesprengt. Die Sicherheitskräfte hätten zudem zwei weitere Attentäter verfolgt und getötet, bevor diese ihre Sprenggürtel zünden hätten können. Über die Zahl der Opfer machte die Agentur keine genauen Angaben.

Parallel zu den Attacken in der Stadt hätten die IS-Kämpfer drei Dörfer nordöstlich von Suwaida angegriffen. Die syrische Luftwaffe habe Verstecke der Islamisten bombardiert, nachdem Soldaten einen Vorstoß der Kämpfer in die Dörfer verhindert hätten. Ein Anrainer sagte, unter den Menschen herrsche Panik. Andere Augenzeugen berichteten, die Explosionen hätten das ganze Gebiet erschüttert.

Die syrische Armee und ihre Verbündeten hatten in den vergangenen Wochen den Süden Syriens, darunter auch Suwaida, größtenteils wieder unter Kontrolle gebracht. Sie bekämpfen dort noch einen IS-Ableger, der ein Gebiet an der Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen kontrolliert. Der IS hat sein früheres Herrschaftsgebiet in Syrien fast vollständig verloren, ist aber noch in einigen wenigen Regionen aktiv.

Syrische Medien: Israel behindert Zerschlagung des IS
Regierungstreue syrische Medien berichteten, der neue IS-Angriff sei eine Fortsetzung des israelischen Versuchs, die Zerschlagung des IS im Süden Syriens zu behindern. Israels Raketenabwehr hatte am Dienstag in der Region einen syrischen Kampfjet abgeschossen. Der israelischen Armee zufolge war er in Israels Luftraum vorgedrungen. Sana meldete, der Jet habe einen Einsatz gegen den IS geflogen.

Nach IS-Angaben stürzte das Flugzeug über dem Yarmouk-Tal ab. Die Terrormiliz veröffentlichte am Mittwoch im Internet Bilder, die einen toten Piloten und das Wrack zeigen sollen. Die Echtheit der Aufnahmen wurde allerdings nicht bestätigt. Ein syrischer Militärsprecher sagte der russischen Agentur Interfax, der Pilot habe auf den Schleudersitz verzichtet, um nicht in Gefangenschaft zu geraten.

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