Bannon plant Stiftung

Trump-Ex-Stratege will Europas Rechte unterstützen

Ausland
22.07.2018 08:44

Der Publizist und frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, will Europas Rechte unterstützen und mit einer neuen Stiftung die EU-Wahl im kommenden Jahr beeinflussen. Die Organisation mit dem Namen „Die Bewegung“ soll ihren Hauptsitz in Brüssel haben. Bannon will damit auch der linksgerichteten Stiftung des aus Ungarn stammenden US-Milliardärs George Soros den Kampf ansagen.

Konkret soll die geplante Organisation Rechtspopulisten in der EU, die nicht über einen großen Apparat verfügen, in Form von Umfragen, Analysen und Beratung unter die Arme greifen, wie es in einem Bericht des US-Nachrichtenportals „The Daily Beast“ heißt. Vor der Europawahl 2019 werden demnach noch zehn Mitarbeiter eingestellt.

Bannon rechnet mit Sieg der Rechtspopulisten
Bannon rechnet bei der Wahl nach eigenen Worten mit einem Sieg der Rechtspopulisten. „Rechtsstehender populistischer Nationalismus wird geschehen. Er wird regieren“, sagte er. Dank der rechtspopulistischen Bewegungen werde es in Europa „individuelle Nationalstaaten mit ihren eigenen Identitäten, ihren eigenen Grenzen“ geben. Im Vorfeld habe er bereits Gespräche mit Vertretern rechter Parteien in der EU geführt, darunter mit dem Briten Nigel Farage, Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und Mitgliedern des Front National. „Es war ein solcher Erfolg, dass wir anfangen werden, Personal zu rekrutieren“, so Bannon.

Insbesondere das Regierungsbündnis in Italien aus der fremdenfeindlichen Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung ermutigt Bannon nach eigenen Angaben. „Italien ist das schlagende Herz der modernen Politik“, sagte er dem US-Nachrichtenportal. „Wenn das dort funktioniert, kann es überall Erfolg haben.“

„Soros ist der Teufel, aber er ist brillant“
Mit seiner geplanten Stiftung orientiert sich Bannon nach eigenen Angaben an dem US-Milliardär Soros, dessen eher linksgerichtete Stiftung Open Society schon länger in Europa aktiv ist. „Soros ist brillant“, sagte Bannon „The Daily Beast“. „Er ist der Teufel, aber er ist brillant.“

Bannon im August 2017 von Trump gefeuert
Der ultranationalistische Publizist Bannon war drei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl 2016 von Trump zu seinem Wahlkampfleiter ernannt worden. Er prägte die nationalistische und populistische Kampagne des nunmehrigen US-Präsidenten. Nach Trumps Amtsantritt im Jänner 2017 wurde Bannon Chefstratege im Weißen Haus, blieb aber nicht lange auf diesem Posten. Im August 2017 wurde er entlassen. Bannon kehrte daraufhin auf seine Chefposition bei dem rechtsgerichteten Internetportal „Breitbart News“ zurück. Auch diesen Job verlor er - als Folge des Wirbels um ihm zugeschriebene Äußerungen in dem Enthüllungsbuch „Feuer und Zorn“ des Journalisten Michael Wolff.

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