Reptilien-Experte weiß

Schlangen, Insekten & Co. in den heimischen Gärten

Oberösterreich
22.07.2018 16:55

Was gibt’s Schöneres, als an einem lauen Sommerabend im Garten zu sitzen - bis plötzlich das leise Surren der Gelsen dem Frieden ein Ende setzt. Oder man panisch aufschreckt, weil sich etwas durch den Garten schlängelt. Allerdings - Insekten, Reptilien und Co. sind wichtig für die Natur! Und weil ihr natürlicher Lebensraum immer mehr verschwindet, flüchten sie in unsere Gärten.

Vor allem der Anblick einer Schlange beschert vielen Gartenbesitzern eine unangenehme Situation. Im ersten Moment vergessen viele, dass weder Schlingnatter noch Ringelnatter oder Äskulapnatter giftig sind. Die wichtigsten Merkmale:

  • Blindschleichen sind keine Schlangen, sondern Echsen. Unterscheidungsmerkmale zu Schlangen sind das leichte Abbrechen des Schwanzes sowie die beweglichen Augenlider. Die Körper der erwachsenen Tiere haben eine Grundfärbung aus Braun-, Gelb-, oder Kupfertönen, dazu sind sie gepunktet.
  • Äskulapnattern werden bis zu zwei Meter lang und können gelblich-braun, olivgrün und graubraun bis grauschwarz gefärbt sein.
  • Schlingnattern sind zierlich und grau bis rötlich-braun gefärbt. „Sie werden oft mit einer Kreuzotter verwechselt“, versteht Jürgen Plass vom Biologiezentrum Linz teilweise die Reaktionen der Betroffenen. „Generell hat die Sensibilität auf Schlangen stark zugenommen“, weiß Reptilien-Experte Hans Esterbauer aus Steyr - siehe Interview unten.

Gärten sollten aber ein Paradies für Insekten sein. Vor allem heimische Sträucher - wie Himbeeren- oder Brombeeren - bieten Insekten ein Futterangebot. Ein Sommerflieder lockt vor allem Schmetterlinge an und sorgt für ein wunderbares Farbenspiel im Garten.

„Ich werde täglich fünfmal gerufen“
Der Steyrer Reptilien-Experte Hans Esterbauer weiß, was im Garten alles krabbelt und wie man mit „ungebetenen Gästen“ umgeht.

„Krone“: Wie steht es um die Reptilienvielfalt?
Esterbauer: Was viele nicht wissen: Amphibien und Reptilien zählen zu den meist gefährdeten Lebewesen. Speziell durch Verbauung und überdurchschnittliche Landwirtschaft wird der natürliche Lebensraum vieler Tiere immer mehr zerstört.

„Krone“: Was kann man dagegen tun?
Esterbauer: Man sollte verschiedene Lebensinseln für sie gestalten - je vielseitiger, desto besser. Für Amphibien ist vor allem ein Naturteich wichtig. Da können sich dann verschiedene Froscharten, wie der Grünfrosch, aber auch unterschiedliche Molche niederlassen.

„Krone“: Wie soll man mit Schlangen im Garten umgehen?
Esterbauer: Wichtig ist, vor allem Ruhe zu bewahren. Heimische Schlangenarten, wie Blindschleiche, Ringelnatter oder Schlingnatter, sind meist harmlos. Wenn trotzdem Unbehagen herrscht, einfach die Polizei oder die Feuerwehr anrufen und die kümmern sich dann darum. Zur Zeit werde ich etwa fünfmal täglich gebeten, Schlangen zu entfernen.

Kronen Zeitung, Philipp Zimmermann

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