Grab von drei Soldaten

Rätsel um schwarzen Riesen-Sarkophag ist gelöst

Wissenschaft
20.07.2018 15:43

Ein Anfang Juli in der ägyptischen Stadt Alexandria entdeckter massiver Sarkophag aus schwarzem Granit - krone.at berichtete - ist am Donnerstag geöffnet worden. Im Vorfeld hatten Spekulationen die Runde gemacht, der tonnenschwere Sarg könnte die sterblichen Überreste des legendären makedonischen Königs Alexander des Großen enthalten. Wie die ägyptischen Behörden mitteilten, sei der Inhalt aber eher enttäuschend. Und auch für die rotbraune Flüssigkeit im Inneren gibt es eine völlig unspektakuläre Erklärung - es handelt sich um Abwasser.

Das durch einen feinen Riss eingedrungene Wasser sei auch für den schlechten Zustand der drei im Sarkophag entdeckten Mumien verantwortlich, erklärte der Generalsekretär des Rates für Antiquitäten in Ägypten, Mostafa Waziri. Er wies auch Befürchtungen zurück, wonach sich durch das Öffnen des Sarkophags ein Fluch über die Bewohner der Stadt legen könnte. „Wir haben ihn geöffnet und - Gott sei Dank - die Welt ist nicht in Dunkelheit versunken“, scherzte Waziri (im Bild unten links).

Die drei Schädel und der Rest der Knochen der Mumien, bei denen es sich vermutlich um Soldaten handelte, sollen nun näher untersucht werden. Das verriet einer der Forscher, der bei der Öffnung des Sarges vor Ort dabei war, dem englischen „Guardian“. Einer der Soldaten dürfte von Pfeilen getroffen worden sein, darauf würden Löcher im Schädel hinweisen, so der Wissenschaftler.

Sarg blieb von Grabräubern verschont
Laut Mostafa Waziri von der Ägyptischen Altertumsbehörde ist der bei Bauarbeiten im Stadtteil Sidi Gabir in fünf Metern Tiefe gefundene Steinsarg der größte seiner Art, der bisher in der Region Alexandria entdeckt wurde. Der von Grabräubern verschont gebliebene Sarkophag ist 265 Zentimeter lang, 165 Zentimeter breit sowie 1,85 Meter hoch und dürfte aus der sogenannten Ptolomäische Periode (zwischen 305 und 30 vor Christus), die auf den Tod des makedonischen Königs Alexanders des Großen folgte, stammen.

Der 323 vor Christus im Alter von nur 33 Jahren gestorbene Alexander der Große war mit seinen Truppen bis nach Ägypten vorgestoßen und hatte dort den griechischen Einfluss verbreitet. Der legendäre Feldherr gilt bis heute als eine der schillerndsten Figuren der Weltgeschichte: Eroberer und Entdecker fremder Länder, Zerstörer und Gründer sagenhafter Städte (u.a. auch das 331 vor Christus gegründete Alexandria), Kriegstreiber und Vermittler zwischen den Kulturen der Antike. Seine Grabstätte wurde bislang nicht gefunden.

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