Strafe wurde erhöht

Südkoreas Ex-Präsidentin muss für 32 Jahre in Haft

Ausland
20.07.2018 12:44

Drei Monate nach ihrer Verurteilung zu 24 Jahren Haft wegen Korruption ist die südkoreanische Ex-Präsidentin Park Geun Hye zu weiteren acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Bezirksgericht in Seoul befand die 66-jährige konservative Politikerin am Freitag für schuldig, während ihrer Amtszeit illegal hohe Summen vom Geheimdienst angenommen und teilweise für eigene Zwecke genutzt zu haben.

Wegen Vorteilsnahme im Amt erhielt sie sechs Jahre Haft und eine Geldstrafe von 3,3 Milliarden Won (2,5 Millionen Euro). Vom Vorwurf der Bestechlichkeit wurde sie freigesprochen, weil mit der Annahme des Geldes keine Gegenleistungen verbunden gewesen seien.

Verstoß gegen Wahlgesetz
Zudem wurde gegen sie in demselben Prozess eine weitere Freiheitsstrafe von zwei Jahren wegen Verstoßes gegen die Wahlgesetze verhängt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihr vorgeworfen, sich vor den Parlamentswahlen 2016 illegal in das Nominierungsrennen der damaligen Regierungspartei Saenuri eingemischt zu haben. Park, die dem gesamten Verfahren aus Protest fernblieb, hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Die Anklagevertreter hatten insgesamt 15 Jahre Haft gefordert. Die Urteilsverkündung wurde im Fernsehen übertragen. Die Haftstrafen für Park summieren sich damit auf 32 Jahre. Wenige Stunden vor dem jüngsten Urteil hatte die Staatsanwaltschaft in der Berufungsinstanz des ersten, hauptsächlichen Verfahrens gegen Park erneut eine Strafe von 30 Jahren gegen die Politikerin gefordert.

Amtsenthebung im März 2017 
Die Tochter des ehemaligen Militärdiktators Park Chung Hee wurde Ende 2012 als erste Frau ins höchste Staatsamt des Landes gewählt. Als Folge eines Korruptionsskandals wurde sie im März 2017 vorzeitig des Amtes enthoben. Im heurigen April verurteilte sie ein Gericht dann wegen Korruption, Machtmissbrauchs, Nötigung und anderer Vergehen.

Der Skandal um Park und ihre umstrittene Freundin Choi Soon Sil hatte das Land monatelang aufgewühlt. Parks ehemalige Vertraute ist eine Schlüsselfigur in der Korruptionsaffäre. Die Tochter eines ehemaligen Sektenführers wurde im Februar zu 20 Jahren Haft verurteilt. Park wurde unter anderem vorgeworfen, ihrer Freundin die Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben, obwohl diese kein öffentliches Amt innehatte. Parks Nachfolger im Präsidentenamt ist der sozialliberale Moon Jae In.

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