Waffennärrin in Haft

Russische Spionin köderte US-Politiker mit Sex

Ausland
20.07.2018 12:15

Eine 29-jährige russische Waffennärrin ist in den USA verhaftet worden. Maria Butina wird beschuldigt, als Undercover-Spionin für ihre Heimat tätig gewesen zu sein. Um konservative Kreise infiltrieren zu können, habe die junge Frau ihre Reize und ihren Körper eingesetzt: Mit Sex habe sie sich Zugang zu Politikern und Lobbyisten verschafft, so die Anklage.

Ihre Waffenliebe stellte Butina in sozialen Netzen gerne zur Schau: Sie postete oft und gerne Bilder von Schießübungen, posiert mit einer Pistole und Cowboyhut oder kombiniert ein leichtes Sommerkleid mit einem Gewehr.

Doch nun steht sie wegen des Verdachts der Spionage in den USA vor Gericht. Sie soll in einer Geheimoperation Einfluss auf die US-Politik genommen haben. Die rothaarige Russin baute sich dort jedenfalls ein weitverzweigtes Netzwerk auf - offenbar mit vollem Körpereinsatz. In Washington lebte sie mit dem Republikaner Paul Erickson zusammen, berichten US-Medien. Den 56-jährigen Politikberater soll sie als Türöffner benutzt haben, um sich Zugang in hohe politische Kreise zu verschaffen.

Sex mit Lebensgefährten war „notwendiger Aspekt ihrer Aktivitäten“
Dass dabei auch Liebe im Spiel war, ist eher unwahrscheinlich. In Dokumenten, die vom FBI beschlagnahmt wurden, beschreibt sie das Verhältnis zu ihrem Liebhaber als „notwendigen Aspekt ihrer Aktivitäten“. Um einen Job in einer Lobbyistenorganisation zu ergattern, bot sie auch einem anderen Mann ihre sexuellen Dienste an.

Bei ihren Einsätzen lernte sie durchaus politische Größen kennen: Auch mit dem später zum US-Präsidenten gewählten Republikaner Donald Trump führte sie einen kurzen Small Talk. Bei einem Event in Las Vegas fragte sie ihn, ob er die Sanktionen gegen Russland fortsetzen werde. Trump entgegnete, dass er mit dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin „sehr nett“ auskommen werde und seiner Einschätzung nach keine Repressalien notwendig seien. Auch seinen Sohn Donald Trump Junior lernte sie kennen.

Schon in Russland setzte sich die 29-Jährige für Waffenrechte ein. Der russische Funktionär und Waffennarr Alexander Torschin entdeckte die junge Frau und engagierte sie als Assistentin, wodurch sie öfter in die USA reiste. Ab 2016 zog sie mit einem Studentenvisum nach Washington - an der American University schloss sie den Studiengang internationale Beziehungen vor Kurzem ab. Dort prahlte sie damit, eine gute Beziehung zu Putin zu haben.

Vor ihrer Verhaftung soll sie versucht haben, zu fliehen: Bei ihrer Festnahme entdeckten die Behörden gepackte Taschen. Die Anklage wirft ihr die Beteiligung an einer Verschwörung der russischen Regierung zur Beeinflussung der US-Politik vor. Ihr droht eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Ein Antrag, gegen Kaution auf freien Fuß zu kommen, wurde abgelehnt.

Anna Chapman 2.0
Der Fall erinnert an Anna Chapman, die ebenfalls als Spionin in den USA verhaftet wurde. Nicht nur optisch sehen sich die beiden Frauen recht ähnlich. Beide haben ein Faible für sexy Fotos, am liebsten mit einer Waffe. Butinas Chef Torshin fielen ebenfalls Gemeinsamkeiten auf: „Du hast Anna Chapman übertroffen. Sie posiert mit Spielzeugwaffen, während du mit richtigen veröffentlicht wirst“, soll der Russe laut FBI-Ermittlungen vergangenes Jahr geschrieben haben. In sozialen Medien ist Butina ebenfalls ein viel diskutiertes Thema: Dort wird sie auch als „Anna Chapman 2.0“ bezeichnet.

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