10 und 8,5 Jahre Haft

Gefängnisstrafen nach Kartoffelschäler-Raub

Salzburg
18.07.2018 16:59

Bewaffnet mit einem Kartoffelschäler stürmten zwei Marokkaner (30, 50) am 18. Jänner das „Asya Gold“ in der Salzburger Rainerstraße. Kurz drauf klickten schon die Handschellen. „Schuldig“, erklärten sich beide im Landesgericht Salzburg. Doch die Art des Geständnisses brachte selbst die Richter zum Kopfschütteln. Letztlich setzte es lange Haftstrafen - nicht rechtskräftig!

Zuerst schob der Ältere im karierten Hemd alles auf sich: Er habe die Waffe, einen Kartoffelschäler, nur „zufällig“ dabei gehabt und auch nur „ganz weit weg“ vom Opfer gehalten - also nicht an den Hals gesetzt, so wie es in der Anklage steht. Sein Komplize habe weder von der Waffe gewusst, noch sie gesehen. „Warum reden sie ihr Geständnis klein“, fragte der verdutzte Vorsitzende Christian Ureutz, verwies auf ein Überwachungsvideo und die Angaben der Verkäuferin. Auch ein Klebeband führte der dreifach Vorbestrafte mit: „Aber ich habe es nicht benutzt.“

Straftat im Drogenrausch

Eines betonten beide mehrfach: Drogeneinfluss. Die Idee hatte der Ältere, wie der jüngere Komplize dem Schöffensenat erzählte: „So 1-2 Stunden davor sagte er mir, machen wir das. Er hat mich manipuliert.“ Vom Küchenutensil will er da nichts gewusst haben. Minuten später gab er aber dann doch zu: „Ja, ich hab‘ den Kartoffelschäler gesehen.“

Gewalt runtergespielt

Jedenfalls sind die beiden an jenem Jänner-Tag zur Mittagszeit in das Geschäft an der Salzburger Rainerstraße:  Der Ältere bedrohte die Verkäuferin, drängte sie in ein Nebenzimmer. Währenddessen stopfte der andere Schmuck um 6000 Euro in die Tasche. Dann betrat plötzlich eine Freundin des Opfers den Laden. Dieses zweite Opfer packte er am Nacken, wie ihm der Richter vorhielt. „Stimmt nicht, ich war nicht aggressiv“, versuchte sich der Obdach- und Arbeitslose zu erklären.  Alles sei ein „Kurzschluss wegen den Drogen“ gewesen, so der vierfach Vorbestrafte, der schon in Italien saß, und hierzulande fünf Jahre wegen Suchtgift ausfasste. Die Festnahme folgte vor Ort: Weil die Verkäuferin den Notrufknopf in ihrer Halskette gedrückt hatte und Beamte sofort da waren.

Auch mehrere Einbrüche verübt

Es war auch nicht die einzige Straftat, wie Staatsanwältin Sandra Lemmermayer vortrug: Einbrüche bei einem weiteren Juwelier, einer Drogerie und in einem Wohnhaus gehen auf deren Konto. Beute: Parfüms, Silberbesteck, Armani-Uhren. Für den 30-Jährigen setzte es zehn Jahre Haft (davon 15 Monate aus einer vorherigen Verurteilung). Und für den 50-Jährigen insgesamt 8,5 Jahre. Nicht rechtskräftig.

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