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18.07.2018 09:18

Bei Planet-Neun-Suche

Ein Dutzend neue Monde um den Jupiter entdeckt

Video: Carnegie Institution for Science

Im Zuge der Suche nach einem postulierten, planetenartigen Himmelskörper (Planet Neun), der im äußeren Sonnensystem - weit außerhalb der Umlaufbahn des Planeten Neptun - vermutet wird, haben Astronomen um Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science eher zufällig gleich ein Dutzend neue Jupiter-Monde entdeckt. Damit ist die Gesamtzahl der bekannten Trabanten des Gasriesen auf 79 gestiegen.

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  • Die zwölf neu entdeckten Jupiter-Monde und ihre Bahnen (fett gezeichnet)
    Die zwölf neu entdeckten Jupiter-Monde und ihre Bahnen (fett gezeichnet)
    (Bild: Carnegie Institution for Science/R. M. Candanosa, krone.at)

Die Wissenschaftler waren mit einem Teleskop in Chile auf der Suche nach Planet Neun, als sie im Frühjahr 2017 erstmals auf die Monde stießen. „Jupiter war zufällig nahe der Gegend am Himmel, wo wir gesucht haben“, sagt Sheppard. „Also konnten wir dank eines glücklichen Zufalls gleichzeitig nach neuen Jupiter-Monden und nach Planeten am Rande unseres Sonnensystems suchen.“

  • Künstlerische Illustration von „Planet Neun“ und seines Heimatsterns, der Sonne (rechts)
    Künstlerische Illustration von „Planet Neun“ und seines Heimatsterns, der Sonne (rechts)
    (Bild: Caltech/R. Hurt (IPAC))

Ähneln den bisher bekannten Monden
Elf der neu entdeckten Monde mit Durchmessern zwischen einem und drei Kilometern seien den 67 bisher bekannten relativ ähnlich, berichten die Forscher. Neun von ihnen sind Teil eines etwas weiter vom Jupiter entfernten Mond-Schwarmes (auch als retrograde Gruppe bezeichnet, in der Grafik rot dargestellt; Anm.), der den Planeten etwa alle zwei Jahre einmal umkreist. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Schwarm einst aus drei größeren Objekten bestand, die dann auseinanderbrachen, möglicherweise nach Zusammenstößen mit anderen Objekten.

  • (Bild: ESA/Chilescope Team/D. Peach)

Zwei der neu entdeckten Monde sind Teil der sogenannten prograden Gruppe (in der Grafik blau dargestellt, Anm.), die näher am Jupiter dran ist und in der gleichen Richtung wie der Planet kreist. Auch diese Trabanten, die etwa ein Jahr brauchen, um den Jupiter zu umrunden, waren wohl einst Teil eines größeren Objekts, so die Astronomen.

Der zwölfte der neu entdeckten Monde ist den Angaben der Forscher zufolge aber quasi ein „Sonderling“: Etwas weiter weg vom Jupiter als die Monde der prograden Gruppe und mit weniger als einem Kilometer Durchmesser handelt es sich bei dem „Valetudo“ getauften Trabanten wohl um den kleinsten bis dato bekannte Mond des Jupiters. Der Himmelskörper umrundet seinen Planeten alle eineinhalb Jahre. Seine Umlaufbahn sei äußerst instabil und Kollisionen mit anderen Objekten wahrscheinlich, sagt Sheppard.

  • Das um 180 Grad gedrehte Bild von Wirbelstürmen auf dem Jupiter
    Das um 180 Grad gedrehte Bild von Wirbelstürmen auf dem Jupiter
    (Bild: NASA/SwRI/MSSS/Gerald Eichstädt/Seán Doran)

Größter Planet unseres Sonnensystems
Mit einem Durchmesser von rund 142.800 Kilometern ist Jupiter der mit Abstand größte und massereichste Planet unseres Sonnensystems. Er ist nach dem römischen Göttervater Jupiter benannt, zählt zu den Gasplaneten (auch als Gasriesen bezeichnet, Anm.), hat keine sichtbare feste Oberfläche, besitzt ein starkes Magnetfeld und benötigt für einen Umlauf um sein Zentralgestirn fast zwölf Jahre.

Umkreist wird er von nunmehr 79 bekannten Monden, von denen Ganymed - er gehört zu den ersten vier Monden (in der Grafik lila eingezeichnet), die anno 1610 von Galileo Galilei entdeckt und nach den Geliebten des griechischen Gottes Zeus benannt wurden - mit einem Durchmesser von 5262 Kilometern der größte Mond im Sonnensystem ist.

  • v.l.n.r.: die vier größten Jupiter-Monde Io, Europa, Ganymede und Callisto
    v.l.n.r.: die vier größten Jupiter-Monde Io, Europa, Ganymede und Callisto
    (Bild: NASA)

Nach Sonne, Mond und Venus ist der Jupiter das hellste Objekt am Himmel. In seiner dichten, hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehenden Atmosphäre sind parallele Wolkenstreifen und Bänder zu erkennen sowie der auffällige Große Rote Fleck (Bild unten) - der größte Wirbelsturm im Sonnensystem.

  • (Bild: NASA/ESA/Goddard/UCBerkeley/JPL-Caltech/STScI)
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(Bild: NASA/JPL-Caltech/SSI)
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