Streit via Twitter

Tesla-Boss beschimpft Höhlenretter als Pädophilen

Ausland
16.07.2018 09:11

Nach der erfolgreichen Rettung des thailändischen Fußball-Teams aus der überfluteten Tham-Luang-Höhle hat sich ein Streit um ein Hilfsangebot von Tesla-Chef Elon Musk entwickelt. Der milliardenschwere US-Amerikaner hat am Wochenende einen britischen Taucher, der bei der Rettung von zwölf Buben und ihrem Trainer aus der Höhle dabei war und Musk vorwarf, sich bloß in Szene setzen zu wollen, über Twitter als „Pädophilen“ beschimpft. Taucher Vern Unsworth hatte zuvor über den Unternehmer gesagt: „Er kann sich sein U-Boot dahin schieben, wo es wehtut.“

Der Tech-Milliardär hatte ein kleines U-Boot, das eine seiner Firmen entwickelt hat, für die Rettung auf eigene Kosten nach Thailand bringen lassen. Das Team aus thailändischen und internationalen Helfern verzichtete jedoch darauf. Viele warfen Musk vor, nur an Eigenwerbung interessiert zu sein. Die zwölf Buben und ihr Trainer wurden dank einer spektakulären Rettungsaktion mit vielen Tauchern gerettet - ohne Mini-U-Boot.

Der 47-jährige Musk hatte am vergangenen Dienstag via Kurznachrichtendienst Twitter berichtet, dass das U-Boot auf den Namen Wild Boar (Wildschwein) - so heißt auch das Fußballteam - getauft wurde. „Es wird hier gelassen, falls es in Zukunft von Nutzen sein kann. Thailand ist so schön“, schrieb er.

Es handle sich um ein winziges U-Boot in Kindergröße und sei leicht genug, um von zwei Tauchern getragen zu werden. Es sei zudem äußerst robust und überdies so klein, dass es durch enge Lücken komme, so Musk via Twitter. Ein Insasse müsse nicht schwimmen oder mit Sauerstoffflaschen umgehen können. Musk veröffentlichte auch ein Video (siehe unten), in dem Taucher das U-Boot in einem Pool in Los Angeles testen.

„Absolut keine Chance, dass es funktioniert“
Dem widersprach am Samstag Taucher Unsworth. Er sagte dem US-Sender CNN, Musks Angebot sei „nur ein PR-Gag“ gewesen. „Es bestand absolut keine Chance, dass es funktioniert.“ Die steife Außenhülle des bereitgestellten U-Bootes sei mit rund 1,70 Metern zu lang gewesen, um Kurven und Hindernisse zu umfahren. „Es wäre nicht einmal 50 Meter weit in die Höhle reingekommen“, sagte der Brite, der zu dem internationalen Rettungsteam gehörte, das die Buben und ihren Trainer in Sicherheit bringen konnte.

Milliardär beschimpft Taucher als Pädophilen
Musk reagierte via Twitter heftig und schimpfte, er habe „diesen britischen Typen, der als Ausländer in Thailand lebt“, in der Höhle nie gesehen. Dann nannte er ihn auch noch „pedo guy“, einen „pädophilen Kerl“. Als daraufhin in den sozialen Netzwerken Kritik laut wurde, gab es von Musk zunächst keinen weiteren Kommentar, er löschte den Tweet (Bild unten) aber am Sonntag von seinem Account.

Musk, der auch die kanadische und die südafrikanische Staatsbürgerschaft hat, ist vor allem durch den Elektroauto-Konzern Tesla und durch sein privates Raumfahrtunternehmen SpaceX bekannt geworden. Auf Twitter hat er mehr als 22 Millionen Follower.

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