WM-Begeisterung

Kroaten in Wien: „Werden Glocken läuten lassen!“

WM 2022
15.07.2018 06:00

Das heutige WM-Finale löst bei den 91.788 in Österreich lebenden Menschen kroatischer Herkunft eine nie dagewesene Euphorie aus. Der Pfarrer der kroatischen Kirche in Wien hofft auf „ein friedliches Fest!“

Wenn heute die zweite Halbzeit des WM-Finales Frankreich gegen Kroatien in Moskau angepfiffen wird, wird Pfarrer Zeljko Bakovic wie jeden Sonntag die Nachmittagsmesse im Gotteshaus für die kroatische Gemeinde lesen. „Es werden weniger Menschen als sonst kommen“, schmunzelt der Franziskaner-Kaplan, der seit zehn Jahren in der 1968 von der Erzdiözese Wien an die kroatische Glaubensgemeinschaft übergebenen Kirche am Hof tätig ist.

Wo er gemeinsam mit weiteren drei Geistlichen und vier Ordensschwestern die Anlaufstelle Nummer eins für alle Kroaten in Österreich ist: „Wir begleiten 40.000 Menschen, feiern Messen, Taufen und Hochzeiten. Es gibt auch einen Fußballverein in der Pfarre“, erzählt Bakovic, der die Seele der in Österreich lebenden Kroaten kennt wie kaum ein anderer.

„Wir sind sehr stolz auf unsere Wurzeln, und vor allem auf unsere Familien. Herkunft, Geschichte und Tradition spielen für Kroaten eine große Rolle“, sagt der 38-Jährige. Auch wenn viele abwanderten. „Etliche meiner Landsleute mussten im Laufe der Geschichte das Land verlassen. Wegen der Politik, dem Krieg oder der schwachen Wirtschaft.“

Umso dankbarer sind die emigrierten oder geflohenen Kroaten ihrer neuen zweiten Heimat Österreich. „Wir sind hier sehr gut integriert. Schließlich verbindet unsere beiden Länder eine gemeinsame Geschichte, der Glaube und die europäische Mentalität“, erklärt Bakovic.

Beim Sport, weiß der Seelsorger, komme der kroatische Volksstolz besonders hervor. „Deshalb werden wir in der Vormittagsmesse um Ruhe und Ordnung bitten. Alle müssen die Regeln akzeptieren. Auch jene, die in Wien-Ottakring feiern!“

Schon die ganze Woche über pilgerten österreichische Kroaten in die Kirche. Auch während des „Krone“-Besuchs zündete eine junge Frau ein Licht an - aus Dankbarkeit. Und für einen Sieg im heutigen Endspiel.

Pater Zeljko selbst schloss Kapitän Luka Modric und das Team in seine Gebete ein. Und kündigt an: „Wenn wir gewinnen, werden wir die Glocken läuten lassen!“

Anja Richter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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