Trump nach Aufregung:

„Fake News, ich habe May nicht kritisiert!“

Ausland
13.07.2018 15:55

US-Präsident Donald Trump hat mit seiner harten Kritik an der britischen Premierministerin Theresa May für erboste Reaktionen in London gesorgt. Trump hatte zu Beginn seines Besuchs in Großbritannien den Brexit-Plan der britischen Regierungschefin in einem Interview scharf kritisiert. Sollte dieser umgesetzt werden, würde das ein Abkommen zwischen den USA und Großbritannien „wahrscheinlich töten“, sagte Trump der „The Sun“. Nach dem Treffen mit May wollten natürlich die anwesenden Journalisten wissen, „ob sich Freunde so verhalten“? Daraufhin erklärte Trump, dass das Interview Fake News sei. „Ich habe Premierministerin May nicht kritisiert.“

Dem widersprechen Audiomitschnitte, die die „Sun“ gemeinsam mit dem Interview veröffentlicht hat. All die kritischen Passagen kann sich der interessierte Leser anhören. Trump beteuerte allerdings, dass mehrere Passagen herausgeschnitten worden seien, in denen er die Premierministerin gelobt habe. Es werde immer nur so aufgezeichnet, dass es den Journalisten passe, so Trump weiter. „Durch genauere Aufzeichnungen könnte man das verhindern“, meinte Trump und beantwortete keine weiteren Fragen mehr, die das Interview betrafen.

Nach Skandal-Interview gibt es wieder Lob für May
Nach dem beispiellosen Skandal zeigte sich Trump wieder handzahm und betonte, sein Verhältnis zu May sei „sehr, sehr stark“. Der weitere Kuschelkurs lautete: „Im Namen des amerikanischen Volkes möchte ich Ihnen für Ihre Gastfreundschaft denken. Gestern war ein wunderbarer Abend, den Melania und ich so schnell nicht vergessen werden. Die Gespräche sind sehr gut gelaufen. Das Band zwischen unsere Nationen ist stärker, als es andere sind.“

Video: Trump trifft bei May ein

Auch May zeigte sich freundlich und ließ sich nicht anmerken, was Stunden zuvor für Wirbel in Großbritannien und auch weltweit gesorgt hatte. Beide Länder wollten unter anderem einen „Gold Standard“ bei der Kooperation in Finanzdienstleistungen setzen, sagte May. Die Wall Street in New York und die Londoner City bilden zwei der größten Finanzzentren der Welt. May sprach von einem „ambitionierten“ Deal.

Trump: „Was immer Sie tun, wir sind damit einverstanden“
Trump bezeichnete das Abkommen als „großartige Gelegenheit“ und erklärte in Richtung May: „Was immer Sie tun, wir sind damit einverstanden, solange wir mit Ihnen Handel treiben können.“

Entschieden wollen die USA und Großbritannien nach Worten von May gegen Russland auftreten. Sie sei sich mit Trump einig gewesen, dass ein Dialog mit Moskau aus einer Position der „Stärke und Einigkeit“ erfolgen müsse, erklärte die Premierministerin. Der US-Präsident sagte, seine Regierung sei gegenüber Russland bisher „härter aufgetreten als jede andere“. Man darf gespannt sein, ob der US-Staatschef sich an seine Worte hält, wenn er am Montag mit Russlands Präsident Wladimir Putin zusammentrifft.

Proteste gegen Trump-Besuch
Unterdessen nehmen die Proteste gegen den Trump-Besuch an Fahrt auf. Mit Slogans wie „Trump nicht willkommen“ oder „Weg mit Trump“ machten sich Tausende Briten ihrem Unmut über den US-Präsidenten Luft. Insgesamt werden nach Abgaben der Initiative „Stop Trump“ am Freitag etwa 100.000 Trump-Gegner in der britischen Hauptstadt erwartet. Hunderte hatten sich bereits am Vormittag auf dem Parliament Square versammelt und beobachtet, wie ein etwa sechs Meter großer Helium-Ballon in Form eines Trump-Babys in Windeln über dem Platz schwebte.

Melania hat unterdessen Spaß beim Bowling
Während der US-Präsident für eine Aufregung nach der anderen sorgte, besuchte First Lady Melania Trump gemeinsam mit First Husband Philip May ein Krankenhaus für Veteranen und bowlte mit Kindern. Die First Lady hatte sichtlich Spaß mit den Kleinen, scherzte mit ihnen und half ihnen auch beim Basteln mit Papier (siehe Video unten).

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