Pumpen ausgefallen

Nach dem Höhlen-Wunder kam es fast zur Katastrophe

Ausland
11.07.2018 10:43

Die finale Rettungsaktion, bei der am Dienstag die letzten Mitglieder der thailändischen Jugend-Fußballmannschaft von Spezialtauchern aus der überfluteten Tham-Luang-Höhle geholt wurden, wäre beinahe mit einer Katastrophe zu Ende gegangen. Den Tauchern zufolge fielen kurze Zeit nach der Bergung der Buben und ihres Trainers in der Höhle die Pumpen aus, weshalb der Wasserspiegel binnen Minuten stark anstieg. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch immer mehrere Einsatzkräfte für Aufräumarbeiten im Inneren des Berges.

Das sagten drei der Rettungstaucher, die nach ihrem Einsatz wie Helden gefeiert wurden, am Mittwoch in einem Interview mit dem „Guardian“. Demnach hörte das Trio, das sich rund 1,5 Kilometer im Inneren der Höhle aufhielt, plötzlich Schreie und sah flackernde Stirnlampen. Eine Gruppe laufender Männer wollte sich auf trockenen Untergrund retten, nachdem zuvor die Hauptpumpen ausgefallen waren und der Wasserspiegel schnell anstieg.

Zu diesem Zeitpunkt hielten sich noch immer etwa 100 Personen in der Höhle auf. Eine Stunde später war die Höhle komplett geräumt, alle hatten unverletzt den Ausgang erreicht.

Fußballspieler und ihr Trainer wohlauf
Auch alle zwölf geretteten Fußballspieler und ihr Trainer sind wohlauf und haben die lange Zeit unter der Erde gut überstanden. Ein Arzt hob am Mittwoch im Krankenhaus in Chiang Rai ihren „sehr guten mentalen Zustand“ hervor. „Das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie die ganze Zeit gemeinsam als ein Team verbrachten, wo einer dem anderen hilft. Alle von ihnen sind bei guter körperlicher Gesundheit, ohne irgendein Fieber oder schwere Infektionen. Nur drei von ihnen haben leichte Lungenentzündungen“, sagte der Mediziner. Die ganze Gruppe muss nun eine weitere Woche zur Behandlung im Krankenhaus bleiben.

Arzt verlor nach Ende der Rettungsaktion seinen Vater
Einer der Retter, der australische Arzt Richard Harris, hat kurz nach der Rettung seinen Vater verloren. Täglich hatte der Anästhesist aus Adelaide zuletzt den gefährlichen unterirdischen Weg zurückgelegt, um den Gesundheitszustand der Eingeschlossenen zu untersuchen. Seine 30-jährige Erfahrung im Höhlentauchen machte das möglich. Die Behörden bezeichneten den Beitrag des Spezialisten als „unentbehrlich“ für die Rettungsaktion. Am Dienstag dann starb Harris‘ Vater - unmittelbar nach dem umjubelten Ende der Mission.

Das Jugend-Fußballteam war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle rund 1000 Kilometer nördlich von Bangkok von Wassermassen überrascht worden. Erst nach neun Tagen, in denen es keinerlei Lebenszeichen gab, wurden die Buben und ihr Trainer von Höhlentauchern entdeckt. Die Rettung wurde zu einem Kampf gegen Wetter und Zeit. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison mit häufigen und heftigen Regenfällen.

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