Tierische Schicksale

Reisezeit: Zurückgelassen, angebunden & ausgesetzt

Tirol
11.07.2018 07:29

Zurückgelassen, angebunden, ausgesetzt: Für viele Haustiere endet die Urlaubszeit in einer Katastrophe. Dabei gibt es genug Alternativen, um trotz Tier in den Urlaub fahren zu können.

„Keine Tierart wird so oft liebevoll aufgenommen und dann wieder verstoßen wie Kaninchen“, weiß Dieter Ehrengruber, Chef von Gut Aiderbichl in Salzburg. Jene Tierbetreuungsstelle, bei der auch die gestohlenen Zwerghasen “Wuschel“ und “Puschel“ abgegeben wurden - die "Krone" berichtete. Vor allem die Urlaubszeit endet für viele Haustiere oft in einer Katastrophe: “Werden Tiere ausgesetzt, durchleben sie Horrorszenarien, sie irren orientierungslos herum, erleiden Hunger und Durst und wissen nicht, wie ihnen geschieht“, schildert Ehrengruber.

Plötzlich ausgesetzt
Aber nicht nur Kaninchen werden zurückgelassen: „Katzen, Hunde, zunehmend Exoten, und auch Nutztiere, wie etwa Ziegen, werden den Besitzern im Sommer oft lästig.“ Am schlimmsten ist es, wenn Tiere einfach an Parkplätzen, Wiesen oder im Wald ausgesetzt werden. „Die Überlebenschancen schwinden, wenn sie nicht gleich gefunden werden - und selbst wenn, fehlen jegliche Infos zum Tier,“ erklärt der Aiderbichl-Chef. Mit der Aufnahme eines Tieres gehe man eine lebenslange Bindung ein. „Sieht man wirklich keine andere Möglichkeit als die Abgabe, so bitte an ein Tierheim - und samt allen Infos zum Tier“, so Ehrengrubers Appell.

Mehr Tiere im Sommer
Auch im Innsbrucker Tierheim Mentlberg kennt man die Problematik, wie Geschäftsführerin Kristin Müller schildert: „Im Vorjahr wurden bei uns im Schnitt fünf Katzen pro Monat abgegeben. In den Sommermonaten waren es bis zu 25 mehr. Bei Hunden stieg die Zahl von drei auf zwölf bei den Fundtieren.“

Tierpensionen & Co
Natürlich sei es zu begrüßen, dass die Tiere ins Heim gegeben, anstatt einfach ausgesetzt werden. Grundsätzlich gebe es aber auch Urlaubsbetreuungen, wie Müller schildert: „Es gibt Haustier-Betreuer und Tierpensionen im ganzen Land, wir haben einige auch auf unserer Webseite.“

Kein Tier muss auf der Straße bleiben!
Ab Mitte August wird es im Tierheim Mentlberg auch wieder eine „Arche“ geben, dort können verzweifelte Halter ihre Tiere anonym abgeben. „Kein Tier muss auf der Straße bleiben!“, so Müller. Zudem fällt das Aussetzen von Tieren im Strafgesetzbuch unter Tierquälerei - und ist somit eine Straftat.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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