Verblüffende Studie

Forscher: Ozonloch schützte Antarktis vor Erwärmung

Wissenschaft
01.12.2009 10:27
Ausgerechnet das Ozonloch hat den Großteil der Antarktis in den letzten 30 Jahren vor der globalen Erwärmung geschützt. Dies ist das überraschende Ergebnis eines internationalen Berichts, den der Ausschuss für Antarktisforschung am Montag veröffentlichte. Während es auf der antarktischen Halbinsel eine sehr starke Erwärmung gebe, zeige die Zentral-Antarktis allenfalls eine geringe Änderung oder sogar eine Abkühlung.

"Für mich ist das Erstaunlichste der Nachweis, dass ein menschlicher Umwelteinfluss - das Ozonloch - den Großteil der Antarktis vor der globalen Erwärmung geschützt hat", erklärte John Turner vom British Antarctic Survey, leitender Redakteur des Berichts. Der Grund liege in einer verstärkten Luftmassenströmung um die Antarktis herum, betonte das an der Studie beteiligte Alfred-Wegener-Institut. Diese habe "die treibhausgasbedingte Erwärmung mehr als kompensiert, sodass es netto zu der beobachteten Abkühlung kommt".

Umkehr des Abkühlungstrends befürchtet
Dies müsse aber nicht so bleiben: Die erwartete Erholung des Ozonlochs bis etwa 2070 könne zu einer "Umkehr des Abkühlungstrends in der Antarktis" führen. Wie die Wissenschaftler weiter feststellten, führt auch die Erwärmung des Südlichen Ozeans zu Änderungen im antarktischen Ökosystem. Die Pflanzengesellschaften auf der antarktischen Halbinsel nähmen rasch zu. Gleichzeitig sei in Teilen des eisigen Kontinents ein schneller Eisverlust zu beobachten. Die Steigerung der CO2-Gehalte verlaufe "so schnell wie noch nie seit 800.000 Jahren". Die Temperatur in der Antarktis könne sich im Laufe dieses Jahrhunderts um etwa drei Grad erwärmen.

Bei dem Bericht "Antarctic Climate Change and the Environment" handelt es sich den Autoren zufolge um den ersten umfassenden Bericht über den Stand des Klimas in der Antarktis und seine Beziehung zum globalen Klimasystem. Dieser fasse die neuesten Erkenntnisse von mehr als 100 weltweit führenden Wissenschaftern aus 13 Ländern zusammen, betonten die Autoren.

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