Wer seinen Urlaub mit dem Flugzeug antritt, der sollte gewarnt sein: Nahezu alle Airlines haben Probleme mit der Pünktlichkeit, es fallen auch immer wieder Flüge aus. Gründe sind Engpässe in der europäischen Flugsicherung, ein Pilotenmangel, Streiks und die Häufung von Gewittern in letzter Zeit. Im Juni hoben in Europa nur 50 bis 60 Prozent der Flüge pünktlich ab, der Juli wird ähnlich. Diese Woche wird der geplante Streik der Ryanair-Piloten am Donnerstag für Ausfälle sorgen, die sich bis Österreich auswirken könnten.
Die Lufthansa musste im ersten Halbjahr schon mehr Flüge streichen als im gesamten Jahr 2017. Vor allem die Tochter Eurowings steht in der Kritik, weil sie durch die Übernahme von 70 Air-Berlin-Maschinen stark gewachsen ist und damit noch nicht zurechtkommt.
Engpässe bei Flugsicherung, wetterbedingte Routen-Störungen
Probleme verursachen dazu Engpässe in der europäischen Luftsicherung, die für Umleitungen von Flugrouten sorgen und dadurch Verspätungen verursachen. Gleiches gilt für wetterbedingte Routen-Störungen durch Gewitter usw. Leidtragende sind vor allem kleinere Airlines wie z.B. Laudamotion: Wenn aufgrund äußerer Einflüsse eine Maschine irgendwo „hängen bleibt“, hat man kein Ersatzmaterial - und alle folgenden Abflüge verspäten sich. So musste Laudamotion im Juni sechsmal den Frankfurter Ausweichflughafen Hahn anfliegen (120 Kilometer entfernt), weil man zu spät dran war und das Frankfurter Nachtlandeverbot schon galt.
Airlines spüren Personalmangel
Wien-Schwechat zählte mit 61 Prozent Pünktlichkeitsrate (Frankfurt 49 Prozent, Brüssel 55 Prozent) noch zu den besseren großen Airports. Durch die vielen neuen Flugzeuge (statt Air Berlin/Niki) haben AUA, Eurowings, Laudamotion, Whizzair und Level (neuer britischer Billigflieger) neues Personal gesucht und nicht immer gefunden. Es gibt zu wenig Piloten, daher schmerzt es die Konkurrenten, dass die neue Billig-Linie Level 40 ehemalige Niki-Piloten abgeworben hat.
Kronen Zeitung
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