„Feindliche Übernahme“

Neues Islam-Buch von Sarrazin birgt Zündstoff

Ausland
07.07.2018 07:52

Bestsellerautor Thilo Sarrazin hat ein Buch über den Islam geschrieben, das wohl erneut für heftige Debatten über die deutschen Grenzen hinaus sorgen wird. Sein alter Verlag weigert sich wegen Streitigkeiten mit dem 73-Jährigen aber, das brisante Werk zu veröffentlichen. Erscheinen wird es dennoch.

Der Ex-SPD-Politiker hatte mit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ und umstrittenen Thesen zur Einwanderung und zum Grenzschutz - siehe Video oben - Entrüstung ausgelöst. Es folgten weitere Bestseller mit Millionenauflagen, gleichzeitig machte sich Sarrazin zahllose Feinde. Nun liegt er auch mit seinem Verlag Random House im Clinch.

Verlag verweigert Veröffentlichung
Wie die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet, hatte Random House nach eigenen Angaben zwar einen Vertrag mit Sarrazin für dessen neues Buch abgeschlossen, will das Werk, das abermals einigen Zündstoff birgt, aber nicht mehr veröffentlichen. Laut „Bild“ soll es vor allem in der Verlagsspitze Bedenken gegeben haben, dass das Buch islamkritische Stimmungen verstärken könnte.

Ein Sprecher des Verlags erklärte, man wolle „das nicht angekündigte Buch“ von Sarrazin „weder stoppen, noch seine Publikation erschweren oder verhindern“. Dem Autor stehe es frei, „sein Buch jederzeit in einem anderen Verlag zu publizieren“. Und das macht Sarrazin.

„Feindliche Übernahme“ durch den Islam
Das rund 450 Seiten umfassende Buch heißt „Feindliche Übernahme - wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ und soll nun am 30. August im Finanzbuch-Verlag (Münchner Verlagsgruppe) erscheinen, wie dieser am Freitag mitteilte.

Sarrazin habe den Koran nach eigenen Angaben vollständig in deutscher Übersetzung gelesen, hieß es. „Er zeigt, dass sich der Entwicklungsrückstand und die ungelösten Probleme der islamischen Länder zum großen Teil aus der Prägung von Kultur und Gesellschaft durch den Islam ergeben“, so der Finanzbuch-Verlag.

Mit Random House streitet der frühere Berliner Finanzsenator und Ex-Bundesbanker Sarrazin laut „Welt“ mittlerweile vor Gericht. Am Montag stehe in München eine Verhandlung an. Worum es genau gehe, sei nicht mitgeteilt worden, es handle sich aber möglicherweise um Vorschusszahlungen.

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