Talbot Runhof:

Papagenas neues „Feenkleid“

Salzburg
06.07.2018 06:22

Münchner Designer-Duo präsentierte in der Diva Boutique von Marianne Köhler bezaubernde Festspielroben und die neue H/W-Kollektion

Gerade erst haben Johnny Talbot und Adrian Runhof die Crew des Münchner Sternerestaurants Tantris eingekleidet. Selbstverständlich ist die Tantris-Tracht an den 70er Jahre-Style angelehnt, für den der Schwabinger Nobelschuppen nicht nur über die Grenzen hinaus bekannt ist, sondern auch die Behörden dazu veranlasste die Räumlichkeiten 2012 sogar unter Denkmalschutz zu stellen. So wurden etwa die floralen Muster der Vorhänge im Damen-Waschraum auf weiße Kleider gedruckt und orangefarbenen Fliegen und Krawatten aus Strick produziert.

Weit entfernt vom kultigen Hippie-Look ist die Festspielrobe, die das Münchner Designer-Duo bereits zum dritten Mal für Marianne Köhlers „Diva“-Boutique schneiderte. „Es ist ein Hauch von einem Kleid, dass die Silhouette der Trägerin in zwölf Tüll-Lagen in vier verschiedenen Schattierungen von Zuckerwatte- bis Hustenbonbonfarben umspielt, und ihr so eine feenhafte Erscheinung verleiht“, so Talbot und Runhof, die ihre Kreation von keiner geringeren als der Papagena in der diesjährigen Festspielproduktion von Mozarts „Zauberflöte“ Maria Nazarova präsentieren ließ. „Ich habe zwar sehr viele prachtvolle Roben, aber so eine zarte und dennoch elegante fehlt noch in meinem Schrank“, schwärmte die ukrainische Koloratursopranistin und Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Kein Problem, Marianne Köhler machte sie der jungen Sängerin nach ihrer wunderbaren Darbietung von Liedern von Puccini, Ravel und Rachmaninow ohnehin gerne zum Geschenk.

Neben dem Festspielkleid wurde in der Sigmund Haffner-Gasse auch die Herbst/Winter-Kollektion der Couturiers vorgeführt. „Dafür haben wir uns von der deutschen Tracht von der Nordsee bis Berchtesgaden, die Fotograf Gregor Hohenberg in seinem Bildband ,Trachten’ perfekt dokumentiert, inspirieren lassen. Natürlich haben wir sie nicht eins zu eins umgesetzt, sondern uns spannende Details wie Farben, Muster und Ripsbänder herausgepickt“, verrieten die Beiden, die zu Salzburg eine enge Verbindung pflegen. „Neben Marianne Köhler, sind wir auch mit Helga Rabl-Stadler noch von ihrer Zeit als Resmann-Geschäftsfrau eng verbunden, und insofern können wir bei ihr auch kurzfristig wegen Festspielkarten anklopfen. Schließlich ist die Kunst eine große Inspirationsquelle für unsere Mode.“ Talbot und Runhof haben im übrigen auch schon Kostüme für einige Bühnenstücke wie z.B. Cayetone Sotos Ballett-Inszenierung „Carmen“ am Dortmund Theater oder Janáčeks „Die Sache Makropulus“ am Gärtnerplatztheater in München gestaltet. „Je progressiver eine Inszenierung, umso mehr Gefallen finden wir daran.“

Tina Laske
Tina Laske
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