Leiche in Bettzeuglade

Mutter erstochen: Frei nach 3,5 Jahren in Haft

Österreich
05.07.2018 06:03

Die Tat geschah am 1. September 2014: Der damals 21-Jährige tötete seine Mutter in der gemeinsamen Wohnung in Strasshof in Niederösterreich. Danach versteckte er die Leiche in einer Bettzeuglade und flüchtete in die USA. Bei seinem Prozess 2015 bekam er sechs Jahre Haft (siehe Video oben). Bereits jetzt ist er frei - mit Fußfessel.

Dem Verbrechen war ein jahrelanger Psycho-Krieg vorausgegangen. Systematisch hatte die seelisch kranke Frau ihren Sohn von der Außenwelt abgeschirmt, ihn rund um die Uhr kontrolliert und ihm verboten, Freunde zu haben. Immer wieder war es deshalb zwischen den beiden zu massiven Auseinandersetzungen gekommen.

Im Zuge eines Streits schlug der Student dann der Frau mit einem Briefbeschwerer gegen den Kopf, als sie am Boden lag, und stach 36-mal mit einem Küchenmesser auf sie ein. Eingehüllt in Folien, versteckte der junge Mann die Tote in einer Bettzeuglade, wenig später flog er in die USA und tauchte in einer Jugendherberge unter. Dort wurde er bald gefasst.

Nach dreieinhalb Jahren Haft frei
Die Anklage lautete auf Mord. Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner bewertete die Tat als „Affekthandlung“ infolge seit der Kindheit aufgestauter Wut - die Geschworenen verurteilten ihn wegen Totschlags.

Im Gefängnis galt er als Musterhäftling, im Frühjahr 2018 kam er - nach bloß dreieinhalb Jahren Haft - mit Fußfessel frei. Der nun 25-Jährige lebt bei Verwandten, arbeitet in einem Handwerksbetrieb, wird engmaschig psychologisch betreut.

Was er jetzt über seine Tat sagt? Sein Anwalt Marcus Januschke: „Er versteht bis heute nicht, wie er dazu fähig sein konnte ...“

Martina Prewein, Kronen Zeitung

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