Eigene Firma gegründet

Das ist der 1000. Lehrling mit Matura

Salzburg
03.07.2018 06:30

Linda Mayr ist 23 Jahre jung und hat seit kurzem den Matura-Abschluss in der Tasche. Für den klassischen Weg hat sich die ehrgeizige Mondseerin sich aber nicht entschieden. Sie hat neben ihren beiden Lehren als Fotografin und Mediendesignerin am Abend noch gebüffelt. Mayr ist die 1000. Absolventin des Programms.

„Mir stehen durch die Matura nun alle Türen offen“, lobt Linda Mayr  das Programm „Lehre mit Matura“, das heuer seinen 10. Geburtstag feiert.

Am 1. April hat sich die WIFI-Absolventin als professionelle Fotografin und Mediendesignerin mit „Lichtgrün - Design & Photo“ selbstständig gemacht. Gelernt bei Foto Sulzer in der Stadt Salzburg  machte sie in einer kleinen Werbeagentur in Bad Ischl ihre zweite Lehre.

Doch warum fiel die Entscheidung nicht auf den regulären Weg: eine berufsbildende höhere Schule? „Ich habe eine Montessorischule besucht, dar klassische  Weg ist nichts für mich. Ich habe schon mit zwölf, als ich meine erste Spiegelreflexkamera bekam, gewusst, dass ich Fotografin werden möchte“, erzählt die 23-Jährige.

Anfangs war die Lehre mit Matura mit viel Stress verbunden: dreimal in der Woche hatte sie Kurse, zu Hause war sie an diesen Tagen erst kurz vor Mitternacht. Der Fleiß hat sich mit dem Abschluss in der Hand jedenfalls ausgezahlt.

Den Weg in die Selbstständigkeit riskiert Linda Mayr einfach. Sie wohnt noch bei ihren Eltern und hat noch kaum Fixkosten. Und mit den Aufträgen ist sie bisher zufrieden. Doch: „Man lernt nie aus, vielleicht hänge ich noch ein Studium in Fotografie an“, lächelt die sympathische Mondseerin, die Montagabend im Kavalierhaus Klessheim mit weiteren der neuesten Absolventen feierlich geehrt wurde.

Semesterberichte statt nerviger Schularbeiten

Besonders in Mathematik sind die Salzburger österreichweit am fittesten. Nach der Kompensationsprüfung waren 87,3 % positiv. Neben Zahlen stehen auch noch die Fächer Deutsch, Englisch und der berufsbezogene Fachbereich auf dem „Stundenplan“. Unterstützt werden die Teilnehmer während den drei bis fünf Jahren von eigenen Trainern. Empfohlen wird, erst im 2. Lehrgang zu mit einem Fach zu starten. Vier Modelle á vier Fächer sind zu meistern. Anstelle von Schularbeiten gibt es Semesterberichte. Bevor es überhaupt so weit kommt, müssen die Kandidaten ein Aufnahmeverfahren durchlaufen. Rein, um die Motivation zu checken.

„Wir haben anfangs mit drei bis fünf Prozent an Lehrlingen gerechnet. Aktuell sind es 16,5  %“, spricht Annemarie Schaur vom WIFI vom höchsten Wert in Österreich. „Die duale Ausbildung ist keine Einbahnstraße. Das  sind  die künftigen Führungskräfte“,  sind sich Wirtschaftskammer-Präsident Konrad Steindl und sein Bereichsleiter für Bildungspolitik, Rudolf Eidenhammer, einig.

Sandra Aigner
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