Feuerzeug vergessen

Kinder bei Brand erstickt – Mutter und Oma verurteilt

Wien
27.11.2009 15:07
Ein achtlos liegen gelassenes Feuerzeug hat am 30. April 2009 in Meidling zwei kleine Kinder das Leben gekostet. Der damals zweijährige Dennis spielte mit Mamas Feuerzeug und zündete schließlich sein Gitterbett an. Bald stand das Kinderzimmer im Vollbrand. Dennis und die vier Monate alte Samantha erstickten qualvoll. Nun mussten sich die Mutter und die Großeltern der Kleinen im Wiener Straflandesgericht verantworten.

Richter Bernhard Kucera verurteilte die 20 Jahre alte Mutter wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst zu sechs Monaten bedingter Haft. Sie hatte das Feuerzeug im Kinderzimmer liegen gelassen und den Raum verlassen, obwohl ihr bekannt war, dass Dennis ein lebhaftes, aufgeweckter Bub war.

Eltern schenken Warnung von Kind keine Beachtung
Wie später die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dürfte Dennis aus seinem Gitterbett gekrabbelt sein, das Feuerzeug geholt und damit hantiert haben. Er zündete die Plüschtiere und andere Spielsachen in seinem Bett an. Als er kurz in die Küche gelaufen kam und "heiß" sagte, wurde dem von den Erwachsenen keine weitere Beachtung geschenkt.

Dennis ging zurück in sein Zimmer. Als die Mutter und die Großeltern endlich den Brand bemerkten, gab es keine Möglichkeit mehr, durch die Flammen zu den Kindern vorzudringen.

Großmutter ergreift ohne zu helfen die Flucht
Der gesundheitlich schwer angeschlagene Großvater versuchte noch die beiden zu retten, indem er auf ein Vordach kletterte und sie durch ein Fenster aus dem Kinderzimmer bergen wollte. Der verzweifelte Versuch scheiterte. Ein Kind, das den rettenden Arm bereits ergriffen hatte, konnte sich nicht festhalten und stürzte zurück ins Innere.

Der Mann habe allerdings sein Möglichstes getan, befand der Richter, weshalb er den Großvater freisprach. Demgegenüber wurde die Großmutter wegen unterlassener Hilfeleistung zu sechs Monaten bedingt verurteilt. Sie war schreiend auf den Gang gelaufen, als sie der Flammen gewahr wurde. Die Urteile sind rechtskräftig.

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