„Castle Dove“

Britische Regierung „übt“ für Ableben der Queen

Ausland
02.07.2018 09:51

„Die Königin fühlt sich heute angeschlagen und hat entschieden, nicht teilzunehmen.“ Diese kurzfristige Absage für einen Gottesdienst in der Saint-Paul-Kathedrale aus dem Buckingham-Palast am vergangenen Donnerstag hat erneut die Sorge um den Gesundheitszustand von Königin Elizabeth II. wachsen lassen. Wie nun bekannt wurde, gab es in der Vorwoche eine geheime Übung der Regierung in London für den Ernstfall - das Ableben der Queen!

Unter dem Decknamen „Castle Dove“ (auf Deutsch: Palast-Taube) probten erstmals die Minister einer britischen Regierung den Ernstfall. So waren laut einem Bericht der „Daily Mail“ zum ersten Mal neben hochrangigen Beamten auch amtierende Minister an dem Treffen beteiligt. Das Meeting sei von Vizepremier David Lidington geleitet worden sein. Das Alter der Königin und wohl auch die jüngste „Kreislaufschwäche wegen des Wetters“, wie es aus dem Buckingham-Palast hieß, sollen zu einer Beschleunigung der Vorbereitungen geführt haben.

Zehntägige Staatstrauer, Meldungen mit „passender Musik“
Pläne für den Tag „D+1“, also dem Tag nach dem Ableben des 92-jährigen Oberhaupts der Königsfamilie, werden seit Jahren unter dem Titel „London Bridge“ vorbereitet. Dabei geht es um die Abläufe, die nach dem Todesfall ineinandergreifen müssen: Todesmeldungen an den Toren des Buckingham-Palasts, das Zusammentreten des Königsrats, die Erklärung des Premierministers oder der Premierministerin, die enge Kooperation mit der BBC. Es soll sogar schon fertige Nachrichtenmeldungen mit „passender Begleitmusik“ während einer „zehntägigen Staatstrauer“ geben.

Zudem enthalten die Pläne auch offizielle Besuche des Thronfolgers Prinz Charles in Wales, Schottland und Nordirland. Die aufgebahrte Leiche der Verstorbenen würde in der Zwischenzeit in der Westminster Hall liegen, damit sich das Volk von Elizabeth II. verabschieden kann.

Elizabeth II., die sich vergangenen Monat wegen Grauen Stars an einem Auge operieren ließ, absolviert jährlich Hunderte Auftritte. Offizielle Termine verpasst sie nur sehr selten. Zuletzt war die Queen Ende 2016 wegen einer starken Erkältung der Weihnachtsmesse ferngeblieben.

Familienmitglieder übernehmen immer mehr Aufgaben
Wenige Tage zuvor hatte sie angekündigt, sie werde 25 ihrer rund 600 Schirmherrschaften bei Organisationen an andere Mitglieder der Königsfamilie abgeben. Ihr Sohn, Kronprinz Charles, und ihre Enkel William und Harry übernehmen immer mehr Aufgaben im Königshaus. Elizabeths Mann Prinz Philip ging im Sommer vorigen Jahres offiziell in Pension.

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