Helferlein im All

Fliegende KI-Kugel „Cimon“ zur ISS gestartet

Elektronik
29.06.2018 12:07

Er ist weiß, so groß und rund wie ein Medizinball und sein Display zeigt ein freundlich lächelndes Gesicht: „Cimon“ ist am Freitag an Bord des privaten Raumfrachters „Dragon“ zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Der kleine Roboter soll als eine Art fliegendes Helferlein mit künstlicher Intelligenz den deutschen Astronauten Alexander Gerst unterstützen, indem er etwa Experimente dokumentiert.

Seine Aufgaben: Fragen beantworten, Hintergrundinfos liefern, Videos und Tondateien abspielen, vor Gefahren warnen - und auch für Unterhaltung sorgen. Denn der Name Cimon steht für „Crew Interactive Mobile Companion“ - zu Deutsch etwa: Interaktiver mobiler Begleiter der Besatzung. Und genau das soll der Roboter auch sein, wie Airbus Defence and Space am Montag mitteilte. Das Unternehmen hat Cimon gebaut, im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements und in Zusammenarbeit mit IBM. Cimon werde mit den Astronauten sozial interagieren, sagt Projektleiter Till Eisenberg.

Cimon kann in der Schwerelosigkeit frei fliegen und reagiert auf Sprachbefehle. Er hat einen propellerartigen Antrieb, ein acht Zoll großes Display, zwei große Batterien und mehrere Sensoren und Kameras, um navigieren zu können. Gesicht, Stimme und die künstliche Intelligenz sollen ihm eine möglichst menschliche Wirkung verleihen und ihn dadurch zu einer Art Kollegen der Crew machen.

Lieblingsmusik und Witze für den persönlichen Charakter
Dafür trainiere Cimon beispielsweise auch, seinen menschlichen Partner - in diesem Fall Alexander Gerst -zu erkennen, etwa durch Stimmbeispiele und Fotos, wie Eisenberg sagt. Und um den Astronauten wirklich für sich einzunehmen, hat Cimon in seiner Datenbank auch die Lieblingsmusik von Gerst gespeichert. Dieser wiederum habe bei der Stimme und dem Display-Gesicht von Cimon mitbestimmen können, damit er sich mit seinem elektronischen Kollegen leichter anfreunden könne.

Und falls die Astronauten - wie es viele Menschen auf der Erde mit sprachgesteuerten Assistenten wie Alexa, Cortana oder Siri schon längst getan haben - testen wollen, ob Cimon Humor kennt: Er hat auch ein paar Witze parat.

2700 Kilo Verpflegung und Material
Der Frachter „Dragon“ hob am Freitagvormittag mit einer „Falcon 9“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab (Bild unten), wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte. Insgesamt hat er rund 2700 Kilogramm Verpflegung und Material für wissenschaftliche Experimente geladen. Es ist bereits der 15. Versorgungsflug des von der Firma SpaceX betriebenen Frachters, der am Montag an der ISS erwartet wird.

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