Redakteur live dabei

So geht es einem „Ironman“

Kärnten
29.06.2018 05:50

Was erleben die Athleten am Sonntag beim Ironman?  Christian Rosenzopf über sein Leiden beim ersten Mal und die Wiederholungssucht.

„Eine Schnapsidee. Nie wieder tue ich mir sowas an“ - Immer wieder schießen mir diese Gedanken durch den Kopf, als ich mich am 2. Juli 2017 die letzten Kilometer in das Zielgelände quälen muss.„Jawohl, immer den schönen Frauen nach!“, scherzt ein Freund, als mich zwei durchtrainierte Athletinnen auf der Laufstrecke überholen. Das Lachen ist mir längst vergangen.

Dabei hatte der Tag hoffnungsvoll begonnen: Voller Adrenalin geht es an die 3,8 Kilometer Schwimmen - vor denen ich am meisten Respekt habe. Es klappt besser als erwartet: Kein Krampf. Kein „Drängeln“ im Wasser. Glück gehabt. Vor allem die letzten 800 Meter inmitten der Fans im Lendkanal sind ein Erlebnis!

Die Radstrecke
Dann ab aufs Rad. Die Stimmung hält an: Bei den Anstiegen zum Rupertiberg und Faaker See machen die Fans einen „Spalier“ - wie bei der Tour de France. Bis jetzt ist alles halb so wild. Auf der zweiten Runde wird die Fahrt auf den Rupertiberg jedoch zur Peinigung: Einige Fans sind schon weitergezogen und die Oberschenkel brennen. Da ist die erste WC-Pause willkommen…

Der Marathon
Nach 180 Kilometern ist die Wechselzone erreicht. Puh, jetzt einen Marathon? Große Zweifel. Egal. Angespornt von der Stimmung im Europapark laufen wir los. Zu schnell. Nach 15 Kilometern der Einbruch…

Jetzt folgt ein Kampf von Labestation zu Labestation. Alles tut weh. Das Umfeld nehme ich kaum noch wahr. Mich interessieren nur Getränke und Schwämme. Wie lange noch? Ständig muss ich auf die Uhr schauen.

„Bravo, du bist ein Ironman!“
Nach harten elfeinhalb Stunden ist Land in Sicht: Ich höre die Durchsagen aus dem Ziel. Jetzt weiß ich: Es ist nicht mehr weit! Ich erhöhe das Tempo und mache mich bereit zum Zieleinlauf. Der Rest ist einfach Freude pur! Freunde und Wegbegleiter fallen mir in die Arme. „Bravo, du bist ein Ironman!“ Nur ich selbst kann es noch nicht glauben…

Und der Schmerz? Längst vergessen. Diesen Sonntag bin ich wieder am Start.

Christian Rosenzopf
Christian Rosenzopf
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