Auch Pläne für Wien

Amazon forciert Aufbau eigener Zustelldienste

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28.06.2018 10:51

Amazon wildert immer deutlicher im Revier seiner eigenen Zusteller. In den USA forciert der Konzern nun den Ausbau eines eigenen Zustelldienstes. Auch in Wien will der Online-Händler ab Oktober die Paketzustellung teilweise mit externen Dienstleistern durchführen, bestätige die Österreichische Post.

Details zu den Wien-Plänen von Amazon gab es vorerst nicht. Dem deutschen Zusteller DHL und der Österreichischen Post sei lediglich mitgeteilt worden, dass Amazon eine zusätzliche Paket-Eigenzustellung ab Oktober in Wien starte, so ein Post-Sprecher am Donnerstag. Trotz des geplanten Starts der Auftragszustellung von Amazon in Wien sei man positiv gestimmt für das Paketgeschäft. „Die Paketmengen wachsen generell“, hieß es.

Etablierte Zusteller können nicht mehr Schritt halten
Bereits konkreter sind die Pläne von Amazon in den USA: Dort forderte der Online-Händler Unternehmer in einer Mitteilung vom Donnerstag zur Gründung kleinerer Lieferfirmen auf, die dann bis zu 40 Fahrzeuge mit Amazon-Logo betreiben sollten. Amazon verspricht den neuen Lieferdiensten „aktive Starthilfe“ und einen operativen Gewinn von jährlich bis zu 300.000 US-Dollar.

Mit der Zeit will Amazon so nach eigenen Angaben „Hunderte“ kleine Lieferfirmen gewinnen. Die wachsende Zahl der Paketzustellungen zwinge ihn zum Aufbau des eigenen Lieferdienstes, argumentiert Amazon, da die etablierten Zusteller FedEx, UPS und die US-Post mit dem steigenden Aufkommen nicht mehr Schritt halten könnten.

Schätzungen von Analysten zufolge überstieg die Zahl der Lieferungen in den USA im vergangenen Jahr die Marke von einer Milliarde. Laut „Wall Street Journal“ entfallen von zehn Dollar, die Online-Konsumenten ausgeben, im Schnitt mehr als vier Dollar auf Bestellungen bei Amazon.

Kunde und Rivale zugleich
Auch in Deutschland hat Amazon bereits eigene Auftragszusteller am Start. Die geplante Ausweitung des Amazon-Lieferdienstes wird vor allem als Bedrohung für das Paketgeschäft der Deutschen Post gesehen - deren wichtigster Großkunde Amazon ist. Da Amazon in der Regel Neuerungen im eigenen Land ausprobiert, bevor es diese dann über die Grenzen der USA hinausträgt, könnten die neuen Pläne in den USA die Deutsche-Post-Manager hellhörig machen.

Die Deutsche Post hatte erst kürzlich wegen Problemen in ihrem Brief- und Paketgeschäft eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr ausgegeben. Einer der Gründe hierfür liegt Zeitungsberichten zufolge bei Amazon selbst. Denn der US-Riese ist Kunde und Rivale zugleich - der Deutschen Post gingen durch Amazon-eigene Zustelldienste Millionen-Umsätze verloren, zudem setze Amazon durch das Umschwenken auf Zusteller wie Hermes die Deutsche Post preislich unter Druck, hieß es.

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