Gewinner und Verlierer

Hier surfen Sie in Österreich mobil am schnellsten

Web
28.06.2018 12:04

Glaubt man den Werbeaussagen der österreichischen Mobilfunkanbieter, surft man mit bis zu 300 Mbit/s mit dem Handy im Internet. Mit dem Zusatz „bis zu“ sind die Betreiber auf der sicheren Seite. Doch wie sieht die Realität aus? Ein aktueller Test eines Online-Vergleichsportals verrät es - und welche Gemeinde am schnellsten surft.

Basierend auf 3,8 Millionen Messungen über den Zeitraum von einem Jahr hat das Vergleichsportal tarife.at die tatsächliche Geschwindigkeit ermittelt und stellt fest: Die hohen Erwartungen halten der Realität häufig nicht stand. Im Durchschnitt surfen LTE-User mit 32,8 Mbit/s mobil im Internet. Quer über alle Tarife hinweg erreicht selbst die schnellste Gemeinde Österreichs - das niederösterreichische Herzogenburg - nur durchschnittlich 96,85 Mbit/s. Das Schlusslicht macht Polling in Tirol mit durchschnittlich 5,2 Mbit/s. Dabei hängt die tatsächliche Geschwindigkeit natürlich von unterschiedlichen Faktoren ab, wie dem konkreten Tarif, der Leistung des Smartphones sowie der Netzauslastung.

Die durchschnittliche Geschwindigkeit sinkt weiter ab
Auffallend: 2015 konnte man österreichweit noch mit durchschnittlich 43,26 Mbit/s mobil im Internet surfen. Seither sinkt die Downloadgeschwindigkeit immer weiter ab, von 33,37 Mbit/s im Jahr 2017 auf derzeit 32,51 Mbit/s. Lediglich T-Mobile habe die durchschnittliche Geschwindigkeit im letzten Jahr um etwa 15 Prozent steigern können, so das Vergleichsportal.

Besonders starke Defizite in der Südsteiermark und Oberösterreich
Während das Netz in Wien und Wien-Umgebung besonders gut ausgebaut ist, sind die durchschnittlich gemessenen LTE-Werte insbesondere in der südlichen Steiermark, aber auch in großen Teilen von Oberösterreich, besonders schwach. Gute Werte werden auch dem LTE-Netz an der Grenze zu Deutschland in Salzburg und Tirol bescheinigt, weniger gute dagegen in der Grenzregion zu Liechtenstein und der Schweiz.

Wien ist hervorragend ausgebaut
„Wien hat mit dem Bezirk Landstraße nicht nur den zweitschnellsten Bezirk in ganz Österreich, sondern ist generell sehr gut versorgt“, so tarife.at-Chef Maximilian Schirmer in einer Aussendung. Das Netz hat sich in Wien seit Jahren sogar erstmals wieder verbessert: Hat man in der Bundeshauptstadt 2017 noch durchschnittlich 37,5 Mbit/s erreicht, sind es 2018 bereits 41,6 Mbit/s. Damit liegt der Wert aber immer noch unter den 47,6 Mbit/s von 2015.

„Generell sind alle 23 Bezirke mehr oder weniger gleich gut versorgt, wobei man in Landstraße (75 Mbit/s) dennoch mehr als doppelt so schnell surft als in Hernals (31,72 Mbit/s) oder Hütteldorf (32,59 Mbit/s)“, ergänzt Schirmer.

LTE ist überall die bessere Wahl
Die Messungen zeigen, dass immer mehr Menschen im LTE-Netz surfen und der UMTS-Anteil sinkt: Waren 2015 noch 48,45 Prozent der Nutzer im LTE-Netz unterwegs, sind es 2018 bereits 86,6 Prozent (2016: 72,55 Prozent / 2017: 82,7 Prozent). Obwohl das Netz immer stärker ausgelastet ist, fährt bzw. surft man damit mobil immer noch am schnellsten: 165 Gemeinden erreichen zumindest 150 Mbit/s und 876 Gemeinden zumindest 100 Mbit/s. Die meisten - nämlich in Summe 973 Gemeinden - surfen mit mindestens 30 Mbit/s im LTE-Netz.

Noch schneller mit LTE Advanced oder LTE+
LTE Advanced bzw. LTE+, die Erweiterung von LTE, erreicht im Durchschnitt eine 51,3 Prozent höhere Geschwindigkeit als LTE. Der Mobilfunkstandard ermöglicht in der Theorie, sowohl im Down- als auch Upload, Datenübertragungsraten von bis zu 1000 Mbit/s. Dafür wird unter anderem die Bündelung mehrerer Frequenzbänder eingesetzt sowie die Anzahl der Antennen auf 8x8 MIMO erhöht. Wer davon profitieren möchte, benötigt allerdings ein aktuelles Smartphone, das die Technik bereits unterstützt. Bei Apple wäre das zum Beispiel seit dem iPhone 6S der Fall.

Unterschiede nach Wochentag und Tageszeit
Über alle Anbieter hinweg erreicht man mit durchschnittlich 63 Mbit/s zwischen 4 und 5 Uhr morgens die höchste Geschwindigkeit. Ab 5 Uhr fällt der Speed langsam auf durchschnittlich 28 Mbit/s ab. Die Performance nimmt dann erst ab 22 Uhr wieder zu. Während die durchschnittliche Geschwindigkeit unter der Woche konstant bei rund 41 Mbit/s liegt, fällt die Bandbreite samstags auf 36,7 Mbit/s bzw. sonntags sogar auf 34,7 Mbit/s ab.

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