Bergführer E. Rieger:

„Viele wollen nur einmal auf dem Glockner stehen!“

Bergkrone
10.07.2018 00:43

Mit 3798 Metern ist der Großglockner der höchste Berg Österreichs. Viele wollen einmal dort oben stehen. Obwohl in Kärnten starten nur noch ein Viertel der Glockner-Geher ihre Tour in Heiligenblut.

Der Heiligenbluter Bergführer Ernst Rieger kennt den Großglockner wohl wie kein anderer: Mehr als eintausend Mal war er auf dem höchsten Gipfel. Er ist DER Glockner-Bergführer. Am liebsten führt er seine Gäste über den „Weg der Erstbesteiger“ durchs landschaftlich wunderschöne Leitertal . „Ich kann mir nicht erklären, warum dieser Aufstieg in Vergessenheit geraten ist. Die meisten verwendeten den Hofmannsweg. Doch weil der Hofmannsgletscher an Eis verlor, wurde der Einstieg immer gefährlicher und schwieriger zu erreichen. Deshalb wird der Weg durchs Leitertal nun wieder öfter begangen.“

Rieger ist seit 1989 hauptberuflich „Glockner-Führer“: „Das Interesse am Großglockner ist sehr groß, früher hatten wir viel weniger Arbeit. Heute haben die Kunden Geld und sind auch bereit, es für einen Bergführer auszugeben, um etwas Besonderes zu erleben.“ Früher kamen Bergsteiger laut Ernst Rieger für eine Woche nach Heiligenblut, machten mehrere Gipfel und der Abschluss wurde mit dem Großglockner gekrönt.

Rieger: „Heute wollen die Leute so schnell wie möglich rauf und wieder runter.“ Deshalb steigen auch 75 Prozent von Osttirol auf. „Weil der Weg um eineinhalb Stunden kürzer ist“, so der Heiligenbluter.

Dabei ist der Berg technisch schwieriger geworden: Trittsicherheit ist sehr wichtig, wo man früher auf Eis und Schnee unterwegs war, sind es jetzt lockere Steine auf den Moränen und es sind mehr Leute am Berg. „Durch die Rückgänge der Gletscher, die früher bis zu den Graten reichten, sind die Zustiege auch länger geworden“, so der 60-Jährige: „Noch vor 20 Jahren ist der Schnee jede Nacht gefroren, heute hat es im Sommer frühmorgens bei der Adlersruhe acht Grad.“

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