Ein „Hauch von Gijon“

Frankreich & Dänemark besorgen erstes 0:0 der WM!

WM 2022
26.06.2018 17:51

Lange ist es hinausgezögert worden, aber Frankreich und Dänemark haben es im 37. Spiel dieser Fußball-Weltmeisterschaften in Russland doch noch „geschafft“ - das allererste 0:0 dieser Titelkämpfe! Die Enttäuschung über diese Negativ-Premiere hielt sich freilich bei beiden Teams in Grenzen, stiegen doch sowohl die Franzosen als auch die Dänen mit diesem Ergebnis ins Achtelfinale auf: Frankreich als Erster und Dänemark als Zweiter der Gruppe C …

Die Ausgangslage vor dem „Finale“ in WM-Gruppe C verhieß für die rund 80.000 Zuschauer in der Moskauer WM-Final-Arena, dem Luschniki-Stadion, an und für sich nichts Gutes. Sowohl „Les Bleus“ als auch „Danish Dynamite“ reichte ein Punkt: den Franzosen für den Gruppensieg und den Dänen für das Weiterkommen. Ein Schelm, der da vorab Böses dachte? Nicht unbedingt, denn ein prächtiges Schauspiel von Fußball-Kunst boten die 22 Kicker tatsächlich nicht dar. Die im Vergleich zum letzten Auftritt gegen Peru von ihrem Teamchef Didier Deschamps gleich an sechs Positionen veränderte „Équipe Tricolore“ hatte nur in den ersten zehn Minuten Probleme, mit den etwas angriffigeren Dänen. Vor allem deren in die Startelf hineinrotierte Frankreich(!)-Legionär Martin Braithwaite sorgte anfangs für einige Irritationen in der Defensive der weiß-gewandeten „Blauen“.

„Alarmstufe Rot“ löste er aber weder mit einer „Luftmasche“ und der daran angeschlossenen Elfer-Reklamation (4.) noch mit Dribblings (6., 11.) aus. Traurig, aber wahr: Damit hatte die Offensive der Dänen ihr Arbeitspensum für die ersten 45 Minuten praktisch erledigt. Einen Konter, bei dem Christian Eriksen einen Schritt zu kurz kam (29.), gab es noch - ansonsten spielten sich N’Golo Kanté, Antoine Griezmann, Ousmane Dembele und Co. die Kugel nach Belieben zu. Rund 70 Prozent Ballbesitz für „Les Bleus“ sprachen eine eindeutige Sprache - aber echte Chancen? Die waren Mangelware! Am ehesten hätte Olivier Giroud für die Führung sorgen können, doch nach Lucas-Ablage scheiterte er an Goalie Kasper Schmeichel (15.). Dann noch ein Kopfball von Raphael Varane nach einer Ecke (16.), ein Dembele-Weitschuss (33.) und ein 17-Meter-Versuch von Griezmann (39.) - und aus.

Spielhälfte zwei begann in etwa so, wie die erste geendet hatte: Mit Ballstafetten der Franzosen, die allerdings nicht sonderlich auf den Endzweck ausgerichtet schienen - und mit gut organisierter Defensiv-Arbeit der von ihrem norwegischen Trainer Age Hareide wenig ansehnlich, aber doch „erfolgreich“ eingestellten Dänen. Mit dem Wissen um die Führung der Peruaner im Parallelspiel gegen Australien hätte man meinen können, dass Dänemark - bei jeder x-beliebigen Niederlage der „Socceroos“ fix weiter - nun auf den Gruppensieg losgehen würde. Doch weit gefehlt: Mit etwas Fantasie konnte man den Skandinaviern ein paar Halbchancen durch Eriksen zugestehen, doch der scheiterte mit einem Freistoß (51.) genauso wie mit einem 17-Meter-Schuss (59.) und einer Hereingabe von der Eckfahne (63.).

Zu Abschlüssen kamen allerdings auch die Franzosen kaum mehr, einzig Nabil Fekir sorgte mit einem Schuss ins Außennetz (70.) und einem Weitschuss für etwas Nervosität bei und Bewegung für Dänen-Keeper Schmeichel. Stichwort Kaspar Schmeichel: Bezeichnend, dass der Leicester-Goalie in Minute 81 eine gefühlte halbe Stunde lang mit dem Ball am Fuß regungslos stehenbleiben konnte - ohne, dass sich ein Mitspieler für einen Pass angeboten hätte oder er von einem Franzosen angelaufen worden wäre. Ein Hauch von Gijon wehte durch das Luschniki-Stadion, in dem spätestens ab Mitte der zweiten Spielhälfte die Pfiffe von den Rängen immer deutlicher vernehmbar wurden: Kurz vor dem durfte man schon von einem veritablen Pfeifkonzert sprechen, bei dem Schiri Sandro Ricci mit seinem Schlusspfiff sogar noch ein markantes Crescendo der Ärger-Bekundungen provozierte. Und das nach einer Partie, die beide Kontrahenten ins Achtelfinale gespült hatte…

Das Ergebnis:
Dänemark - Frankreich 0:0
Moskau, Luschniki-Stadion, 78.000 Zuschauer, SR Ricci (BRA)
Gelbe Karten: Jörgensen bzw. keine
Dänemark: Schmeichel - Dalsgaard, Kjaer, Christensen, Stryger Larsen - Jörgensen, Delaney (92. Lerager), Eriksen, Cornelius (75. Dolberg), Sisto (60. Fischer) - Braithwaite
Frankreich: Mandanda - Sidibe, Varane, Kimpembe, Hernandez (50. Mendy) - Kante, N‘Zonzi - Dembele (78. Mbappe), Griezmann (68. Fekir), Lemar - Giroud

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(Bild: KMM)



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