Produktionsverlagerung

Trump sieht „Anfang vom Ende“ für Harley-Davidson

Ausland
26.06.2018 17:57

Wegen der EU-Strafzölle auf US-Produkte hat der US-Motorradhersteller Harley-Davidson-Maschinen angekündigt, einen Teil seiner Produktion ins Ausland verlagern zu wollen. Diese Entscheidung stößt US-Präsident Donald Trump enorm sauer auf. Der Staatschef droht dem Unternehmen nun mit hohen Steuern beim „Verkauf in den USA“ und prophezeit Harley-Davidson den „Anfang vom Ende“.

Mit den Strafzöllen auf Aluminium und Stahl wollte Trump eigentlich US-Arbeitsplätze erhalten. Dieser Schritt ging allerdings nach hinten los, weil die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte reagierte. Nun droht erst recht der Verlust von Jobs, wenn der namhafte Motorradhersteller Teile seiner Produktion ins Ausland auslagert, um Preiserhöhungen für europäische Kunden zu vermeiden.

„Eine Harley sollte niemals in einem anderen Land gebaut werden“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. Mitarbeiter und Kunden seien bereits sehr wütend. Wenn das Unternehmen seine Ankündigung wahr mache, bedeute dies „den Anfang vom Ende“, schrieb Trump und drohte: „Sie werden besteuert wie nie zuvor!“ In einem anderen Tweet hatte es zuvor bereits geheißen: „Harley muss sich im Klaren sein, nur mit einer hohen Steuer zurück in die USA verkaufen zu können.“

„Zölle nur eine Ausrede“
Trump äußerte auch die Vermutung, dass die US-Firma bloß einen Vorwand für ihren Schritt gesucht habe. Harley-Davidson habe - lange bevor die Zölle verhängt wurden - angekündigt, einen Großteil seines Werks in Kansas City nach Thailand zu verlagern, behauptete Trump. „Sie benützen Zölle/Handelskrieg nur als Ausrede.“

Diese Zölle der Union würden dem Handel einen Schaden von 151 Milliarden Dollar (ca. 129 Milliarden Euro) verursachen.

Die US-Firma hatte am Montag angekündigt, ihre Produktion teilweise verlegen zu wollen. Damit wolle man Geld in der Produktion sparen, um die Preise für europäische Kunden nicht erhöhen zu müssen.

Jack Daniel‘s kündigt Preiserhöhung an
Harley-Davidson ist nicht die einzige US-Traditionsfirma, die rasch auf die Vergeltungsmaßnahmen der EU reagierte. So dürfte Whiskey der Marke Jack Daniel‘s für Kunden in Europa wegen des Handelsstreits bald teurer werden. „Wir werden die Preise in den nächsten Monaten erhöhen“, bestätigte ein Sprecher des Spirituosenkonzerns Brown-Forman aus Louisville in Kentucky auf Nachfrage.

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