Nach Skandalspiel:

Nur Geldstrafen für Schweiz-Kicker & Serben-Coach

WM 2022
25.06.2018 19:02

Die Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner sowie Serbiens Trainer Mladen Krstajic haben für ihre Vergehen beim Skandalspiel zwischen der Schweiz und Serbien (Highlights im Video) lediglich Geldstrafen sowie eine Warnung erhalten. Shaqiri und Xhaka müssen 10.000 Schweizer Franken (8700 Euro) für ihren umstrittenen Torjubel mit dem albanischen Doppeladler zahlen, Lichtsteiner und Krstajic je 5000, wie der Weltverband FIFA am Montag mitteilte. 

Das Schweizer Trio formte beim 2:1-Sieg gegen Serbien mit den Händen den doppelköpfigen Adler, der die Flagge Albaniens ziert. Dies wertete die FIFA als „unsportliches Verhalten“. Shaqiri und Xhaka haben kosovarische Wurzeln. Serbien erkennt das Kosovo nach wie vor nicht als eigenständiges Land an, was den viel diskutierten Jubelgesten eine politische Dimension gibt.

“Ich würde ihn nach Den Haag schicken“
Serbiens Coach Krstajic muss wie der nationale Verbandschef Slavisa Kokeza 5000 Schweizer Franken Strafe zahlen. Der Ex-Bundesligaprofi hatte mit seinen Aussagen über einen nicht gegebenen Elfmeter durch den deutschen Schiedsrichter Felix Brych für Wirbel gesorgt. „Ich würde ihn nach Den Haag schicken, damit man ihm den Prozess macht, so wie man uns den Prozess gemacht hat“, sagte Krstajic. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Serben wegen schwerster Verbrechen während der Kriege beim Auseinanderbrechen Jugoslawiens (1991-1999) verurteilt. Der serbische Verband muss zudem 54.000 Franken für „diskriminierende Banner“ und Schlachtrufe von seinen Anhängern zahlen.

Geldstrafe für argentinischen Verband wegen prügelnder Fans 
„Das Horror-Szenario ist abgewendet. Die Schweizer kommen einigermassen ungeschoren davon“, schrieb der Schweizer „Blick“. Serbiens Verbandspräsident Kokeza witterte dagegen ein Komplott. „Wir alle wissen, dass mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung deutsch ist“, sagte er bei der BBC und sprach von „einem brutalen Raub“. Fast doppelt so hoch fällt die Geldstrafe für Argentinien nach den Vorfällen rund um die Partie gegen Kroatien aus. Der Verband des Teams um Lionel Messi muss 105.000 Franken zahlen, unter anderem weil sich Anhänger prügelten. Zudem waren homophobe und beleidigende Schlachtrufe zu hören. Der kroatische Verband erhielt eine Geldstrafe von 13.000 Franken.

Serbien-Fans randalieren nach Skandalspiel auch in Wien
Auch in Wien führte das Skandalspiel zwischen der Schweiz und Serbien zu einem Großeinsatz der Polizei. Etwa 30 Polizeiautos, jede Menge Uniformierte, die mit Schutzschildern und Schlagstöcken ausrückten, und ein über den Tobenden kreisender Hubschrauber, der noch bis weit nach Mitternacht zu hören war, sorgten für einen Ausnahmezustand. Die Ottakringer Straße musste im Bereich der Ausschreitungen gesperrt werden.

Video: Serbien-Fans randalieren in Wien wegen WM

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(Bild: KMM)



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