Mission „RemoveDebris“

Müllsammler-Satellit von ISS ins All gestartet

Wissenschaft
25.06.2018 09:25

Ausgediente Satelliten, Reste von Raketen sowie Millionen kleiner Trümmerteile umkreisen unsere Erde und stellen eine potenzielle Gefahr für die Raumfahrt dar. Mit dem Satelliten „RemoveDebris“ will man jetzt testen, wie dieser Weltraumschrott eingesammelt oder unschädlich gemacht werden kann. Vor wenigen Tagen startete der 100 Kilogramm schwere Satellit von der Internationalen Raumstation ISS aus ins All.

Das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hatte „RemoveDebris“ im April an Bord der unbemannte Raumkapsel „Dragon“ zur ISS geschickt. Der Mini-Satellit war vom Surrey Space Center der englischen Universität Surrey entwickelt worden. Das zerlegt in die Kapsel eingeladene und von der Crew der ISS wieder zusammengebaute System wurde am Mittwoch vergangener Woche mithilfe des Roboterarmes „Canadarm2“ aus der Luftschleuse eines ISS-Moduls ins All entlassen.

Müllsammeln mit einer Harpune
Zur Simulation von Weltraummüll werden von „RemoveDebris“ in den kommenden Monaten zwei Mikro-Satelliten freigesetzt. Einer soll mit einem Netz wieder eingefangen werden, mit dem zweiten sollen optische Erfassungssysteme getestet werden. Bei einem dritten Test soll eine Zielplatte aus Verbundstoffen mit einer Harpune beschossen werden und unter Beweise stellen, dass Weltraummüll sich solcherart einfangen lässt. Das gehe zwar einfacher als das Einfangen mit dem Netz, bringe aber das Risiko einer Spaltung des Schrottteiles mit sich, so die Forscher des Surrey Space Centers.

Nach dem Ende der Mission wird „RemoveDebris“ zu guter Letzt ein Segel entfalten, das den Eintritt des Satelliten in die Erdatmosphäre beschleunigen wird. Dadurch soll das System schneller verglühen, um nicht ebenfalls zu Weltraummüll zu werden. Wenn der Test erfolgreich verläuft, könnten künftig alle Satelliten mit so einem Segel ausgestattet werden, so die Wissenschaftler.

Schrott im All immer größeres Problem
Weltraumschrott wird immer mehr zu einem Problem der internationalen Raumfahrt. Laut Angaben von Experten sind etwa 18.000 der Trümmerteile groß genug, um von Erfassungssystemen überwacht zu werden. Gefährlich sind aber auch schon kleinere Teile. Insgesamt gibt es Schätzungen zufolge über 750.000 Objekte zwischen einem und zehn Zentimetern Durchmesser. Sie können bei einem Aufprall die Wucht einer Handgranatenexplosion auslösen.

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