Wahlkampfhilfe

Bayerns Ministerpräsident will Kurz statt Merkel

Ausland
24.06.2018 11:34

Aus diesen Worten könnte man bereits den vollständigen Bruch der CSU mit ihrer Schwesternpartei CDU herauslesen: Der wahlkämpfende bayrische Ministerpräsident setzt auf die Unterstützung von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Markus Söder soll in der vergangenen Woche vor Vertrauten gesagt haben: „Zu meiner Abschlusskundgebung kommt keine Kanzlerin, sondern ein Kanzler.“

Damit habe er den Chef der türkis-blauen Regierung in Wien gemeint, heißt es in der „Welt am Sonntag“. Kurz habe Söder zudem bereits zugesagt. Die deutsche Kanzlerin hingegen solle in den bayrischen Wahlkampf nach Vorstellung von Bayerns Regierungschef überhaupt nicht eingreifen.

Zerbricht die Große Koalition?
Ein solches Szenario gab es in der fast 70-jährigen Geschichte der bayerisch-deutschen Unionsparteien noch nie. In Bayern wird am 14. Oktober ein neuer Landtag gewählt. In der Flüchtlingsfrage gibt es derzeit einen heftigen Streit zwischen CDU und CSU. Sollten sich die beiden Schwesterparteien nicht auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen, droht sogar ein Platzen der Großen Koalition in Berlin.

Die Nachrichtenagentur AFP bezeichnet Kurz als Gegenspieler Merkels in der Flüchtlingspolitik. „Als Chef einer rechtskonservativen Koalition betreibt er eine restriktive Flüchtlingspolitik.“ Söder hatte in der Asylpolitik zuletzt bei einem Treffen in Linz einen Schulterschluss mit Kurz demonstriert, „der eine Regierungskoalition mit der rechtspopulistischen FPÖ anführt“, wie die Agentur Reuters konstatiert.

Kurz will sich nicht in CDU/CSU-Streit einmischen
In einem Interview mit bild.de
stellte Kurz am Samstag auf die Frage, ob er einen „Sturz“ Merkels befürworten würde, klar: „Ich möchte mich keineswegs in die deutsche Innenpolitik einmischen. Und was hätte ich denn davon, dass es Spannungen in der Union gibt? CDU und CSU sind Schwesterparteien und ich wünsche mir, dass sie geeint Erfolg haben. Ich hoffe, dass es in Deutschland bald gelingt, eine gemeinsame Linie zu finden." Doch indirekt beeinflusst der österreichische Regierungschef sehr wohl die deutsche Innenpolitik.

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