„Brucellose“

Rinderseuche: „Die Infizierung ist rätselhaft“

Oberösterreich
24.06.2018 05:01

Auf einem Bauernhof in Rohrbach wurde - wie berichtet - die sehr seltene Tierseuche „Brucellose“ nachgewiesen. Laut Landesveterinärdirektor Thomas Hain ist völlig rätselhaft, wie in diesem Fall die Übertragung der seit mehr als 20 Jahren in Österreich nicht mehr aufgetretenen bakteriellen Erkrankung passiert sein könnte.

„Krone“: Weiß man, wie viele Rinder am Hof bereits mit Brucellose-Bakterien infiziert sind?
Thomas Hain: Die Laboruntersuchungen sind im Gang und dauern noch ein wenig. Detailergebnisse erfahren wir kommende Woche. Dann wissen wir, wie viele Tiere geschlachtet werden müssen.

„Krone“: Bei wie vielen Kühen gab es Abortusfälle?
Thomas Hain: Meines Wissens nach waren es vier oder fünf derartige Vorfälle. Bei diesen Kühen ist davon auszugehen, dass sie den Brucellose-Erreger in sich tragen.

„Krone“: Wie viele Rinder halten sich auf dem betroffenen Hof auf und welche Sicherheitsmaßnahmen wurden getroffen?
Thomas Hain: Der Betrieb hat mehr als 100 Rinder - darunter 50 Kühe - die im Laufstall gehalten werden. Ihre Milch darf nicht verkauft werden, und die Tiere selbst dürfen keinen Kontakt zu denen der Nachbarn haben. Da wir in Österreich mehr als 20 Jahre lang keinen solchen Fall hatten, fehlen uns   die Erfahrungswerte, wie schnell der Erreger sich in einem Betrieb dieser Größenordnung ausbreiten kann.

„Krone“: Besteht für Menschen die am Hof waren, die Gefahr, an Brucellose zu erkranken?
Thomas Hain: Eine Übertragung kann nur durch Rohmilch oder auf dem Blutweg erfolgen. Die Milch der Kühe ist aber stets pasteurisiert worden.

„Krone“: Gibt es schon einen Verdacht, wie der Erreger auf den Hof gekommen sein könnte?
Thomas Hain: Das ist völlig rätselhaft. Seit 7 Jahren wurden dort keine Rinder mehr zugekauft, und es gab auch nie Kontakt zu anderen Tieren.

Interview: Jürgen Pachner

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