20% Aufschlag geplant

Trump droht mit Zoll auf EU-Autos: „Baut sie hier“

Ausland
22.06.2018 21:01

US-Präsident Donald Trump hat erneut mit Strafzöllen auf europäische Auto-Importe gedroht und liefert gleich eine Lösung für die Hersteller mit: „Baut sie hier!“, fordert er. Wenn die Europäische Union nicht „bald“ ihre langjährigen Zölle und Barrieren für US-Produkte „niederbricht und beseitigt“, würden die USA einen 20-prozentigen Tarif auf alle aus der EU eingeführten Autos verhängen, schrieb Trump am Freitag auf Twitter. Diese Maßnahme würde auch österreichische Unternehmen hart treffen.

Am Freitag traten die Vergeltungszölle der EU in Kraft. Aufschläge auf Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey und Motorräder sind eine Reaktion auf Strafzölle der USA auf Aluminium und Stahl aus Europa, die seit 1. Juni eingehoben werden. Die neuen EU-Zölle betreffen US-Waren im Gesamtwert von 2,8 Milliarden Euro. Trump reagierte darauf über sein Lieblingsmedium Twitter.

Die nun von Trump erneut angedrohten Strafzölle auf Autos würden besonders die deutschen Hersteller hart treffen, denen viele österreichische Firmen zuliefern. Deutschland exportierte im vergangenen Jahr Pkw im Wert von knapp 22 Milliarden Euro in die USA. Nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat entspricht das mehr als der Hälfte aller Autoexporte der EU in die USA.

Experte: „Österreich hat eine große Kfz-Zulieferindustrie“
Ein Handelsstreit, der auch direkt auf die Kfz-Industrie trifft, müsse auch aus österreichischer Sicht unbedingt verhindert werden, betonte Michael Löwy, Bereichsleiter Internationale Beziehungen in der Industriellenvereinigung, zuletzt. Österreich hat eine große Kfz-Zulieferindustrie. Die USA haben derzeit einen Zoll für Kfz in Höhe von 2,5 Prozent, die EU von 10 Prozent. Dafür ist der US-Markt mit hohen Zöllen auf Pick-ups, Lieferwagen und Lkw (25 Prozent) geschützt, bei denen der EU-Zoll mit 14 Prozent deutlich tiefer liegt.

Trump: Zölle dienen „Schutz der nationalen Sicherheitsinteressen“
Trump hatte im Mai beim Handelsministerium eine Prüfung in Auftrag gegeben, ob die EU-Autoeinfuhren den nationalen Sicherheitsinteressen der USA schaden. Er hatte bereits die Strafzölle auf Aluminium und Stahl mit dem Schutz der nationalen Sicherheitsinteressen begründet. Der Aktienindex für die europäische Autobranche gab in Reaktion auf den Tweet von Trump heute unmittelbar nach und lag rund ein Prozent tiefer.

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