Land stellt klar:

Boris Beckers Diplomatenpass „gefälscht“

Adabei
19.06.2018 13:28

Boris Beckers Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik ist nach Angaben der Regierung des Landes eine Fälschung, wie der Büroleiter von Außenminister Charles Armel Doubane, Cherubin Moroubama, am Dienstag in Bangui sagte.

Der Ex-Tennisstar hatte zuletzt versucht, in seinem laufenden Insolvenzverfahren diplomatische Immunität als Sonderattaché für Sport und kulturelle Angelegenheiten der Zentralafrikanischen Republik in der Europäischen Union geltend zu machen.

„Kein offizieller Diplomat“
„Boris Becker ist kein offizieller Diplomat der Zentralafrikanischen Republik. Um als Diplomat ernannt zu werden, ist neben der Ernennung durch den Präsidenten auch meine Unterschrift als Außenminister nötig“, sagte Außenminister Doubane schon am Montag. Er habe solche Dokumente nie unterzeichnet. Der Präsident habe ihn „nie darum gebeten, die entsprechenden Schritte im Falle von Boris Becker einzuleiten“.

Doubane bestätigte allerdings, dass es ein Treffen zwischen dem Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, Faustin Archange Touadera, und Becker gegeben habe. Dabei sei es tatsächlich darum gegangen, dass Becker dem Land mit seinen Kontakten im Sportsektor helfen werde. Dies habe der „ehemalige Sportstar“ auch bei zwei Gelegenheiten in Paris und Brüssel getan, „aber nicht als offizieller Diplomat“.

Der Botschafter der Zentralafrikanischen Republik in Brüssel, Daniel Emery Dede, hatte dagegen am Sonntag erklärt, Becker sei „ein aufrichtiger Unterstützer unseres Landes und wurde vom Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik in den diplomatischen Dienst berufen“. Dazu sagte Außenminister Doubane der „Welt“, die Pressemitteilung sei ohne Absprache mit ihm verschickt worden. 

„Leben wieder aufbauen“
Beckers deutscher Anwalt Oliver Moser hatte Ende vergangener Woche dem Sport-Informations-Dienst SID gesagt, sein Mandant mache im Zuge eines Insolvenzverfahrens in Großbritannien diplomatische Immunität geltend. Die britische Press Association zitierte die Tennislegende mit den Worten, dass die Entscheidung, ein Insolvenzverfahren gegen ihn einzuleiten, „sowohl ungerechtfertigt als auch ungerecht“ sei. Deshalb mache er nun diplomatische Immunität geltend, um „diese Farce zu einem Ende zu bringen“, und damit er anfangen könne, sein „Leben wieder aufzubauen“.

Beckers Insolvenzverwalter erklärten dagegen, dies nicht zu akzeptieren. Der dreimalige Wimbledonsieger war im Juni 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden.

Trennung von Ehefrau Lilly
Im Mai gaben Boris Becker und seine Ehefrau Lilly bekannt, dass sie sich getrennt haben. „Frau und Herrn Becker ist diese Entscheidung nach 13 Jahren Beziehung und über neun Ehejahren nicht leicht gefallen“, sagte Anwalt Moser gegenüber der „Bild“-Zeitung. Den beiden sei das Wohlergehen ihres gemeinsamen Sohns Amadeus am wichtigsten.

Der frühere Weltklasse-Tennisspieler und das Model waren seit dem Jahr 2005 ein Paar und seit 2009 verheiratet. Ihre Beziehung war allerdings immer wieder von zum Teil öffentlich ausgetragenen Krisen begleitet.

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(Bild: kmm)



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