Abbau auf der Koralpe

Weststeirer sorgen sich um ihr Trinkwasser

Steiermark
16.06.2018 12:38

Auf der Weinebene dürfte sich ein „Goldschatz“ befinden: Lithium, eine Element, das für die Batterien von Elektroautos benötigt wird. 2021 soll auf der Kärntner Seite der Abbau beginnen, in unserem Nachbarbundesland ist auch eine große Akku-Fabrik geplant. Im Raum Deutschlandsberg sorgt man sich hingegen um die Wasserversorgung von mehr als 20.000 Menschen.

Zur Vorgeschichte: Die in australischem Mehrheitsbesitz stehende „European Lithium Gesellschaft“ erwarb die Eigentums- und Schürfrechte an den Lithium-Vorkommen in der Koralpe. „Die reichen für 17, vermutlich für 30 Jahre“, sagt FP-Nationalratsabgeordneter Christian Ragger, der als Sprecher der Gesellschaft fungiert. „Wir beginnen 2021 mit dem Abbau und führen bereits Verhandlungen mit den Bürgermeistern, um die erste europäische Akku-Fabrik zu errichten.“

Kärntner Gemeinde als Standort-Favorit
Geplant sei eine 650-Millionen-Investition, die rund 1400 Arbeitsplätze bringen werde, so Ragger. Aber nicht nur das! „Es gibt bereits Vorverträge mit einem namhaften Hersteller, der gleich daneben ein modernes Autowerk errichten will, in dem nur E-Autos hergestellt werden.“ 30 Hektar werden für die beiden Fabriken benötigt. Als Favorit kristallisiert sich die Kärntner Gemeinde St. Paul/Lavanttal heraus.

Steirer bewerben sich nicht um Fabriken
Die Kärntner befürchten aber steirische Konkurrenz bei der Standortsuche, genauer gesagt aus Deutschlandsberg. Der dortige Bürgermeister Josef Wallner (SP) winkt aber ab: „Wir wollen keine Rohstoffindustrie in der Weststeiermark, sondern Hochtechnologie.“ Auch dem Büro von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl sind keine Aktivitäten bekannt.

„Unser Wasser muss gesichert werden“
In Deutschlandsberg betrachtet man den geplanten Abbau - und vor allem die Sprengungen - auf der Koralpe eher mit Argusaugen. In der Nähe befinden sich die Quellen für die Stadt und ihre Umgebung. „Unsere Quellen dürfen nicht verloren gehen, unser Wasser muss gesichert werden“, betont Wallner. Die Stadtgemeinde und der Wasserverband Koralm bereiten daher Einwendungen gegen den geplanten Abbau vor.

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