Ex-Botschafter warnt:

„Ohne Islam-Reform droht Islamisierung Europas“

Österreich
17.06.2018 20:35

 „Mit dem Koran ist kein Staat zu machen“ - unter diesem unmissverständlichen Titel hat sich ein österreichischer Diplomat seinen Frust von der Seele geschrieben. Dr. Gerhard Weinberger war von 2012 bis 2017 Botschafter in Tunis. Wenn sich der Islam nicht reformiere, dann drohe die Islamisierung Europas, so seine These.

Islam ja, politischer Islam, nein danke! So kann man das neue Buch des Ex-Botschafters, das kürzlich im Morawa Lesezirkel Verlag (18 €) erschien, in einem Satz zusammenfassen. Wir treffen Dr. Weinberger eine Stunde vor seiner Buchpräsentation im Wiener Cafe Korb. „Freunde haben mir geraten, meine Erfahrungen zu veröffentlichen“, sagt er. In seine Zeit als Botschafter Österreichs mitten in der tunesischen Hauptstadt gab es eine ganze Reihe islamistischer Terroranschläge.

Religionsfreiheit in Tunesien hart erkämpft
Am Beispiel Tunesien sehe man sehr schön, wie nach dem Arabischen Frühling nicht die Radikalen, sondern die Modernisten dem Land zur Demokratie verholfen hätten - und somit zu einem Sonderstatus im arabischen Raum. Mann und Frau sind gleichgestellt und es herrscht Religionsfreiheit. Der Islam ist zwar die Staatsreligion, aber ohne die Scharia als Rechtsgrundlage. „Das wurde hart erkämpft“, sagt Weinberger. Und weiter: „Das ist der Grund, warum es den Tunesiern heute möglich ist, Religionsfreiheit auszuüben.“ Diese Entwicklung wünscht sich der Diplomat auch für andere Länder. „Wenn sich die Weltreligion Islam nicht reformiert, dann drohen ernsthafte Versuche einer Islamisierung Europas.“

Burka als politische Machtfrage
Das Thema Burka sieht der Ex-Botschafter kritisch. Das sei, seinen Erfahrungen nach, eine politische Machtfrage, bei der Regierende ein Zeichen setzen und das gesellschaftliche Klima bestimmen - auf dem Rücken von Frauen. Hier sei Gegenwind gefragt. „Denn ohne Protest sind Fundamentalisten klar im Vorteil.“

Was sagt Weinberger zum Burka-Verbot in Österreich? „Selbstverständlich bin ich dafür“, sagt er. Weinberger findet sogar, dass das UNO-Angelegenheit sein müsste, genau wie die Genitalverstümmelung. „Wenn eine Frau das Gesicht verhüllen muss, dann nimmt man ihr das Innerlichste ihres Wesens.“ Kritik für sein Buch hat er noch nicht geerntet, „Ich rechne aber fix damit.“

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