Traumjob versprochen

Sex-Bande zerschlagen: Polizei befreit 16 Frauen

Österreich
13.06.2018 12:53

Mit vermeintlichen Jobangeboten wurden sie in ihrer Heimat Venezuela geködert - und nach Spanien geflogen. Hier angekommen, landeten die Frauen dann jedoch in der Zwangsprostitution. Unter anderem in Österreich, wo nun 16 Opfer aus den Fängen der Menschenhändler befreit wurden.

Meist sind es Frauen aus dem Osten oder aus Afrika, die in Europa in der Rotlichtszene landen. Dass die Polizei in Wien und Niederösterreich nun 16 Opfer aus Venezuela aus der Zwangsprostitution befreite, ist außergewöhnlich - wenngleich für Ermittler wenig überraschend. Denn laut aktuellen Zahlen liegt Venezuela bei den Asylanträgen EU-weit mittlerweile auf dem vierten Platz. Was an der politischen und wirtschaftlichen Krisenlage im südamerikanischen Land liegt.

„Frauen wurde toller Job versprochen“
Aber auch an der Tatsache, dass Venezolaner in Spanien Visum-Freiheit genießen. „Den meisten Frauen wurde von der Bande ein toller Job in Europa versprochen“, so Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt. In Kooperation mit den spanischen Kollegen und mit Unterstützung durch die Sondereinheit Cobra wurden 16 der Opfer nun jedoch in Wien und Niederösterreich befreit und insgesamt fünf verdächtige Mitglieder der Menschenhandel-Bande gefasst.

Opfer durch Drohungen eingeschüchtert
Ins Rollen kam der Fall, nachdem sich ein Opfer im März befreit und an die Polizei gewandt hatte, teilte Omar Haijawi-Pirchner vom Landeskriminalamt Niederösterreich am Mittwoch mit. Die Tätergruppe habe seit mindestens Ende 2016 agiert. Den Ermittlern zufolge waren die jungen Frauen in Venezuela in Diskotheken und auch im Internet als Kindermädchen angeworben worden. Die Realität nach der Ankunft in Österreich sah freilich anders aus. Die Opfer wurden - durch Drohungen eingeschüchtert - umgehend und praktisch rund um die Uhr zur Prostitution in angemieteten Wohnungen gezwungen. Hotel- und Hausbesuche soll es ebenfalls gegeben haben.

Als „Chefin“ habe eine 33-jährige Venezolanerin fungiert. Das eingenommene Geld mussten die jungen Frauen zur Gänze abliefern. Bei Hausdurchsuchungen wurden ein mittlerer fünfstelliger Eurobetrag, hohe Beträge in Fremdwährungen und eine geringe Menge an Suchtgift sichergestellt. Die beschuldigten zwei Frauen und drei Männer sind 21 bis 33 Jahre alt. Sie wurden in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung, krone.at

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