Rover im Winterschlaf

Mega-Sandsturm am Mars bedroht „Opportunity“

Wissenschaft
13.06.2018 14:06

Wegen eines gewaltigen Sandsturmes, der zurzeit über die Oberfläche des Roten Planeten fegt, hat der Marsrover „Opportunity“ seine wissenschaftlichen Aktivitäten vorübergehend eingestellt. Um Energie zu sparen und den NASA-Rover durch die dadurch bedingte dunkle und kalte Phase zu bringen, befindet er sich in einer Art Winterschlaf. Sollte der Staubsturm, der so gut wie kein Sonnenlicht durchlässt, längere Zeit andauern, könnte dies das Ende der „Opportunity“-Mission bedeuten.

Laut Angaben der US-Weltraumbehörde NASA wütet der Mega-Sturm seit Anfang Juni auf einer Fläche von mehr als 18 Millionen Quadratkilometer - was einer Fläche entspricht, die fast doppelt so groß ist wie die Vereinigten Staaten. Seine Staubartikel verdunkeln den Himmel und sorgen dafür, dass der solarbetriebene Rover praktisch im Dunkeln steht und er daher seine Batterien nicht mit Sonnenenergie aufladen kann.

Kontakt zum Rover ist abgerissen
Am Sonntag habe „Opportunity“ noch einmal ein kurzes Signal zur Erde funken können, was laut NASA-Angaben ein gutes Zeichen sei, seit Dienstag ist der Kontakt zum Rover aber abgerissen. Im Jahr 2007 habe dieser aber schon einmal einen noch viel größeren Sturm überstanden, zeigte man sich bei der US-Weltraumbehörde zuversichtlich. Allerdings sei die Staubwolke (das Bild unten zeigt eine Aufnahme des Sturmes, die der Rover „Curiosity“ gemacht hat) dieses Mal dichter, heißt es. „Es besteht ein Risiko für den Rover, wenn der Sturm zu lange andauert“, berichtet die NASA auf ihrer Website.

Vor 14 Jahren auf dem Mars gelandet
„Opportunity“ und sein Zwillingsbruder „Spirit“ waren im Jänner 2004 auf dem Mars gelandet. Ursprünglich war die NASA nur von einer Lebensdauer von 90 Tagen ausgegangen, aber die beiden 180 Kilogramm schweren Rover übertrafen alle Erwartungen: Sie liefen und liefen und liefen ...

„Opportunity“ rollt immer noch, „Spirits“ Räder brachen aber im Frühjahr 2009 durch die krustige Marsoberfläche und blieben im weichen Sand darunter stecken. Am 22. März 2010 funkte „Spirit“ schließlich zum letzten Mal Signale zur Erde. Damals, so nimmt man bei der NASA an, habe die Kälte, die im Zuge eines Sandsturmes entstanden ist, dazu geführt, dass die Technik des Rovers kapitulierte und dieser verstummte.

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